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بسم الله الرحمن الرحيم
Im Namen Allahs des Allerbarmers des Barmherzigen
Antwort auf eine Frage
Die amerikanische Strategie und die Zwei-Staaten-Lösung
Frage:
Wir wissen, dass die amerikanische Strategie zur Konsolidierung der zionistischen Entität mitten im Herzen der islamischen Welt weitestgehend auf der Zwei-Staaten-Lösung beruht. Doch unter Trump begann ein Abrücken von dieser Linie, zumindest wurde nicht mehr darüber geredet, was wiederum Fragen aufwirft. So äußerte sich Trump beispielsweise mit den Worten: „Wenn ich mir die Karte des Nahen Ostens ansehe, erscheint mir Israel als ein äußerst kleiner Fleck. Tatsächlich fragte ich: Gibt es eine Möglichkeit, an mehr Fläche zu gelangen? Es ist wirklich sehr klein.“ (Sky News, 19.08.2024). Bedeutet dies das endgültige Aus des amerikanischen Projekts zur Zwei-Staaten-Lösung oder hält man weiter daran fest? Danke!
Antwort:
Damit die Antwort klar wird, wollen wir folgende Punkte darlegen:
1. Im Jahr 1959, gegen Ende der Amtszeit Eisenhowers, machten sich die USA das Projekt der Zwei-Staaten-Lösung zu eigen, das sich wie folgt zusammenfassen lässt: Die Förderung und Bewahrung der zionistischen Entität und die Errichtung eines Gebildes für die Palästinenser neben ihr. Die proamerikanischen Vasallen in der Region – allen voran das ägyptische Regime – machten sich daraufhin an die Umsetzung dieses Projektes. Zu diesem Zweck wurde die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) ins Leben gerufen. Doch Großbritannien stellte sich diesem Vorhaben mittels des jordanischen Regimes entschieden dagegen. London schwebte nämlich für die Herrschaft in Palästina das Modell eines säkularen palästinensischen Staates vor, der unter jüdischer Vorherrschaft stehen sollte - ähnlich dem säkularen Staat Libanon, der von Christen dominiert wird.
2. Das alles passierte in einer Zeit, als das Westjordanland unter jordanischer Kontrolle stand, während der Gazastreifen von Ägypten beherrscht wurde. Doch als infolge eines inszenierten Krieges im Juni 1967 das Westjordanland und der Gazastreifen – zusammen mit der Sinai-Halbinsel und den Golanhöhen – unter Kontrolle der zionistischen Entität gerieten, war die Rede nun nicht mehr von der Errichtung eines palästinensischen Staates, sondern vom Rückzug der Besatzungsmacht aus diesen neu eroberten Gebieten – auf Basis der UN-Resolution 242. In der Folge schoben die USA die Palästina-Frage beiseite und begannen stattdessen mit der Vorbereitung eines „Initialkrieges“, aus dem der Oktoberkrieg von 1973 hervorging, um einen Friedensprozess in Gang zu setzen. Im Anschluss unterzeichnete das ägyptische Regime unter Präsident Anwar as-Sadat im September 1978 das Camp-David-Abkommen. Gemäß dieser Vereinbarung zog sich die zionistische Entität aus dem Sinai zurück – allerdings blieb die Region weitgehend entmilitarisiert und fungiert seither als Pufferzone zum Schutz der Grenzen des zionistischen Gebildes. Daran hat sich bis heute nichts geändert, trotz des Genozids, den das verbrecherische Gebilde im Gazastreifen direkt an der Grenze zum Sinai verübt.
3. Anschließend verlagerten die USA ihren Fokus auf die nördliche Front und erteilten der zionistischen Entität im Jahr 1982 die Weisung zur Invasion des Libanon. Ziel war es, die Palästinensische Befreiungsorganisation (PLO) aus dem Land zu vertreiben, sie zur Anerkennung des Zionistengebildes und danach zum Abschluss eines Friedensabkommens zu zwingen. Am 25. Juli 1982 unterzeichnete PLO-Chef Jassir Arafat schließlich das sogenannte McCloskey-Dokument, in dem es hieß: „Die Organisation erkennt nun das Existenzrecht Israels an.“. 1988 rief Arafat auf dem Palästinensischen Nationalkongressin Algier sowie vor der UN-Generalversammlung in New York einen palästinensischen Staat aus. Daraufhin erklärten im gleichen Jahr Großbritannien und sein Vasall, der König Jordaniens, die Auflösung der Verbindung Jordaniens zum Westjordanland.
4. Im Anschluss daran organisierten die USA 1991 die Madrider Konferenz, um mit der Umsetzung ihres Projekts der Zwei-Staaten-Lösung voranzukommen. 1993 folgte das Oslo-Abkommen zwischen der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) und der zionistischen Entität – ein Abkommen, in dem die PLO die Existenz Israels offiziell anerkannte. Ebenso wurde am 26. Oktober 1994 das Wadi-Araba-Abkommen zwischen dem Zionistengebilde und Jordanien unterzeichnet. Damit verzichtete Jordanien auf seinen Anspruch auf das Westjordanland, und schließlich folgte die offizielle Anerkennung der zionistischen Entität. Um ihr Projekt der Zwei-Staaten-Lösung umzusetzen, nahmen die USA beide Abkommen in ihre Hand. Nach Ablauf beider Amtszeiten von George W. Bush zog Barack Obama im Jahr 2008 ins Weiße Haus. Er forderte direkte Verhandlungen zwischen der Palästinensischen Autonomiebehörde und der zionistischen Entität unter amerikanischer Schirmherrschaft. Diese begannen am 2. September 2010 mit dem Ziel, binnen eines Jahres eine Zwei-Staaten-Lösung zu realisieren. Doch die Verhandlungen endeten, ohne eine Einigung zu erzielen.
5. Nach Ablauf beider Amtszeiten Barack Obamas Ende 2016 trat Donald Trump Anfang 2017 das Amt des Präsidenten an. Er regierte für eine Amtszeit und scheiterte dann bei den darauffolgenden Wahlen. Anfang 2021 folgte ihm Joe Biden ins Amt. Am Ende von Bidens Amtszeit gewann Trump erneut die Wahlen und wurde Anfang 2025 wieder Präsident.
In diesen beiden Phasen – also unter Trump und Biden – zeigte sich ein anderer Stil als bei früheren US-Präsidenten. Die Vorgänger nämlich — seitdem die USA ihren Kurs der Zwei-Staaten-Lösung verkündet hatten — erwähnten diese Lösung stets, ohne auf Einzelheiten eines palästinensischen Staates einzugehen. Kurzsichtige nahmen daher an, den Palästinensern werde ein souveräner Staat auf einem Teil Palästinas gewährt. Doch als Trump und Biden kamen, gingen sie auf einige Details ein: Das, was den Palästinensern gegeben werden soll, ist ein entmilitarisierter Staat, der eher einer begrenzten Selbstverwaltung gleicht – machtlos und unter jüdischer Vorherrschaft, wobei sich die beiden in der Deutlichkeit bzw. Schleierhaftigkeit ihrer Aussagen etwas unterschieden! An diesem Punkt kamen Fragen auf: Ist das US-Projekt der Zwei-Staaten-Lösung nun beendet oder besteht es weiterhin? Hier ist wichtig zu betonen, dass der Standpunkt der zionistischen Seite in Bezug auf Palästina keinerlei Gewicht hat, es sei denn, er ist geknüpft an die Unterstützung — das „Seil“ — anderer(der USA). Entscheidend in dieser Diskussion ist also die amerikanische Haltung:
6. Bei genauer Betrachtung ergibt sich Folgendes:
a) Bereits am 23. Februar 2017 haben wir eine Antwort auf die Frage zur Zwei-Staaten-Lösung gegeben, kurz nachdem Trump seine erste Amtszeit begonnen hatte. Darin hieß es:
1. Die von sämtlichen internationalen und lokalen Medienanstalten verbreiteten und live übertragenen Statements des US-Präsidenten Trump lauteten: „US-Präsident Donald Trump hat für einen Paradigmenwechsel in der Nahostpolitik Amerikas gesorgt, nachdem er betonte, dass die Zwei-Staaten-Lösung nicht der einzige Weg zur Beilegung des israelisch-palästinensischen Konfliktes sei. Er machte darauf aufmerksam, dass er durchaus offen für andere Optionen sei, sollten diese zu einem Friedensschluss führen. Bisher haben sich sämtliche Präsidenten vor ihm – ob Republikaner oder Demokraten – stets für die Zwei-Staaten-Lösung ausgesprochen.“ (France 24, 16.02.2017) „Ich fasse sowohl die Zwei-Staaten-Lösung ins Auge als auch die des einen Staates […]. Wenn Israel und die Palästinenser zufrieden sind, so bin auch ich mit der Lösung zufrieden, die sie präferieren. Beide Lösungen sind mir recht.“ (Al-Jazeera Mubasher, 16.02.2017) Auf die Ein-Staat-Lösung, die die USA zum ersten Mal überhaupt mit Trumps Äußerung ins Gespräch bringen, geht Trump allerdings nicht näher ein. Heißt das jetzt, die Palästinenser bekommen eine autonome Regierung innerhalb eines jüdischen Staates? Oder bedeutet es, die Palästinenser werden an der Verwaltung des jüdischen Staates beteiligt, ähnlich dem englischen Plan, den Großbritannien 1939 mit Veröffentlichung des Weißbuches nach dem Muster des Libanon entworfen hatte? Dabei darf nicht vergessen werden, dass der Plan zur Zwei-Staaten-Lösung aus amerikanischer Feder stammt und seit der Ära Eisenhower, d. h. seit 1959, existiert. Dieser Plan wurde auf Betreiben der USA von der sogenannten internationalen Gemeinschaft anerkannt, womit die aus Großbritannien stammende Ein-Staat-Lösung abgeblockt wurde und vom Tisch war. Wie dem auch sei, die Analyse dieser Äußerungen und der damit verknüpfte Kontext lassen erkennen, dass die USA keineswegs von ihrem Plan zur Zwei-Staaten-Lösung abgerückt sind. Die UNO-Botschafterin der USA, Nikki Haley, hat dies mit folgenden Worten betont: „Zunächst und vor allen Dingen ist es die Zwei-Staaten-Lösung, die wir befürworten. Jeder, der sagt, die Vereinigten Staaten würden nicht die Zwei-Staaten-Lösung unterstützen, der irrt. […] Sicher treten wir für eine Zwei-Staaten-Lösung ein. Doch wir denken auch über den Tellerrand (Box) hinaus …, was eine Notwendigkeit ist, um beide Seiten an einen Tisch zu bringen. Das brauchen wir, damit wir sie zu einer Einigung bewegen.“ (Reuters, 16.02.2017)
Das bestätigt, dass Trump das Projekt der Zwei-Staaten-Lösung nicht aufgegeben hat. Es ist die erklärte Politik der Vereinigten Staaten seit dem Jahr 1959. Er wollte vielmehr neue Wege ausprobieren, Druck auszuüben, so wie es auch seine Botschafterin ausdrückte: „Wir befürworten ganz klar die Zwei-Staaten-Lösung, denken aber auch über den Tellerrand hinaus.“ Mit anderen Worten, man denkt über die Nutzung anderer Wege nach.
b) Die pro-zionistischen Aussagen des republikanischen Präsidenten Trump haben sowohl während der ersten als auch der zweiten Amtszeit an Intensität zugenommen:
US-Präsident Donald Trump erklärte offiziell die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt „Israels“ durch die Vereinigten Staaten. Gleichzeitig betonte er, dass die USA die Zwei-Staaten-Lösung unterstützen würden, sofern diese von Israelis und Palästinensern akzeptiert werde. (BBC, 6.12.2017)
Trump erklärte am Rande der Sitzungen der UN-Generalversammlung, dass die beste Lösung für Palästinenser und Israel die Zwei-Staaten-Lösung sei. Er fügte hinzu: „Es ist mein Traum, dies vor dem Ende meiner ersten Amtszeit umzusetzen.“ (BBC, 26.9.2018)
Trump sagte ferner: „Wenn ich auf die Landkarte des Nahen Ostens schaue, sehe ich Israel als einen sehr kleinen Fleck. Tatsächlich fragte ich mich, ob es eine Möglichkeit gibt, mehr Territorium zu gewinnen. Es ist wirklich sehr klein...“ (Sky News, 19.8.2024)
Bereits am selben Tag erneuerte Trump seine Pläne, die Kontrolle der USA über den Gazastreifen zu übernehmen und eine Umsiedlung der Palästinenser aus Gaza durchzuführen, indem er erklärte: „Ich bin entschlossen, Gaza zu kaufen und zu besitzen.“ (BBC, 10.2.2025) Zehn Tage später relativierte er seine Aussage und erklärte, er werde keinen Zwang zur Umsiedlung der Palästinenser aus Gaza durchsetzen, sondern „nur vorschlagen“. (CNN, 21.2.2025) Das ist reine Wortspielerei!
c) Auf der anderen Seite übertrafen die Äußerungen des demokratischen Präsidenten Joe Biden mitunter sogar jene Trumps in seiner Unterstützung der zionistischen Entität:
Als Trump die Wahl verlor und Biden Anfang 2021 das Präsidentenamt antrat, begann die US-Regierung erneut, über die Errichtung eines palästinensischen Staates zu sprechen, ohne jedoch konkrete Angaben zu dessen Form oder geografischer Lage zu machen. So äußerte sich Präsident Biden am 3. September 2024 gegenüber Journalisten mit den Worten: „Es gibt verschiedene Modelle für eine Zwei-Staaten-Lösung“, und fügte hinzu, es gebe „mehrere Länder in den Vereinten Nationen, die über keine eigenen Streitkräfte verfügen.“ Das heißt, Biden spielt auf ein solches Modell eines palästinensischen Staates ohne eigene Arme an – quasi eine Autonomie oder Ähnliches!
Während seines Besuches in Tel Aviv am 18. Oktober 2023 – kurz nach der Operation „Aqsa-Flut“ – traf sich Präsident Biden mit dortigen Verantwortlichen und erklärte: „Israel muss wieder ein sicherer Ort für Juden sein. Wenn es Israel nicht gäbe, würden wir daran arbeiten, es zu gründen.“ (Al Jazeera, 18.10.2023)
In einer Rede im Weißen Haus anlässlich des jüdischen Lichterfestes (Chanukka) sagte Biden: „Man muss kein Jude sein, um ein Zionist zu sein – ich bin ein Zionist.“ (Al-Sharq Al-Awsat, 12.12.2023)
7. Aus der sorgfältigen Betrachtung der zuvor erwähnten Antwort sowie der o. a. Aussagen und Positionen wird deutlich, dass es keinen grundlegenden Unterschied zwischen der Haltung Trumps und Bidens gibt – lediglich in einigen stilistischen Varianten, die jedoch am Kern der Sache nichts ändern. Es sind die USA, die diese Angelegenheit im Sinne der Zwei-Staaten-Lösung steuern: Ein Staat für die Juden, der den Großteil Palästinas einnimmt und von den Amerikanern unterstützt wird, und zwar finanziell, militärisch, international und sogar regional – mittels ihrer Vasallen und Gehilfen aus den Reihen der muslimischen Herrscher. Und ein weiterer „Staat“ für die Palästinenser, der in Wirklichkeit nicht mehr wäre als ein entmilitarisiertes Autonomiegebilde auf dem Bruchteil eines Bruchteils Palästinas und unter der Kontrolle der zionistischen Entität! Und ungeachtet des Wunsches der „Autonomiebehörde und der Vasallen-Herrscher“, dieses Gebilde einen palästinensischen Staat nennen zu wollen; es ändert nichts an seiner tatsächlichen Realität. Die USA streben keinen souveränen Staat für die Palästinenser an – nicht einmal auf einem kleinen Bruchteil Palästinas. Vielmehr würde er einer autonomen Selbstverwaltung ohne Waffen ähneln – abgesehen von dem, was für eine Polizeitruppe erforderlich wäre - und unter jüdischer Kontrolle stehen!Während der Amtszeiten Trumps und Bidens traten zwei Faktoren besonders zutage, die der Festigung des zionistischen Gebildes dienen sollten und das zuvor Gesagte untermauern – auch wenn diese unter Trump stärker zur Geltung kamen. Diese beiden Faktoren sind:
Erstens: Die Stärkung des zionistischen Gebildes durch seine Versorgung mit Geld und Waffen mit dem Ziel, es als Großmacht zu erhalten, die der gesamten Nachbarregion militärisch überlegen bleiben soll. Dieser Faktor besteht bis heute fort.
Zweitens: Der Normalisierungsprozess, den Trump unter dem Namen „Abraham-Abkommen“ bekannt machte, wurde während seiner ersten Amtszeit zur Hälfte vorangetrieben. Und heute strebt er dessen Vollendung an. Aus diesem Grund touren amerikanische Gesandte durch die Region – nicht nur, um Saudi-Arabien zum Beitritt zu den sogenannten „Abraham-Abkommen“ zu bewegen, sondern auch, um konkrete Schritte vorzubereiten: So laufen derzeit Verhandlungen zwischen Syrien, Libanon und dem zionistischen Gebilde. Die USA beabsichtigen, diesen Prozess auszuweiten – auf weitere Vasallen-Herrscher in der islamischen Welt.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Vereinigten Staaten sind nicht von der Zwei-Staaten-Lösung abgerückt. Vielmehr haben sie – insbesondere unter Trump und Biden – offenbart, was sie unter einem „palästinensischen Staat“ tatsächlich verstehen: eine Form von Autonomieverwaltung, die unter der Kontrolle der zionistischen Entität steht. Frühere Präsidenten erwähnten zwar die Zwei-Staaten-Lösung, ohne jedoch auf das Wesen oder die Beschaffenheit des Staates einzugehen, den sie den Palästinensern zugestehen wollten!
8. Abschließend sei gesagt: Palästina stellt in der Geschichte der Muslime eine leuchtende Perle dar. Und das, seitdem Allah, der Erhabene, es mit Seiner heiligen Moschee in Mekka durch ein untrennbares Band verknüpft hat, indem Er Seinen Gesandten (s) in der Nachtreise vom Masğid al-Ḥarām zum Masğid al-Aqṣā führte.
(سُبْحَانَ الَّذِي أَسْرَى بِعَبْدِهِ لَيْلاً مِنَ الْمَسْجِدِ الْحَرَامِ إِلَى الْمَسْجِدِ الْأَقْصَى الَّذِي بَارَكْنَا حَوْلَهُ)
Gepriesen sei Der, Der Seinen Diener bei Nacht von der heiligen Moschee zur fernen Moschee geführt hat – jene, deren Umgebung Wir gesegnet haben.(17:1)
So machte Er sie zu einem gesegneten und reinen Land. Und Er band die Herzen der Muslime an das Herzstück Palästinas – al-Quds (Jerusalem) –, indem Er es zu ihrer ersten Gebetsrichtung bestimmte, noch bevor Allah den Muslimen sechzehn Monate nach der hiğra die ehrwürdige Kaaba zur zweiten qibla machte. Dies erfolgte noch vor der islamischen Eröffnung Palästinas, die unter dem zweiten Kalifen ʿUmar ibn al-Ḫattāb (r) im Jahr 15 n. H. stattfand. Damals übernahm er Jerusalem von Sophronius, dem christlichen Patriarchen, und überreichte ihm die bekannte ʿUmar-Charta, in der – auf Wunsch der Christen – auch der Passus enthalten war, „…dass keine Juden mit ihnen in der Stadt wohnen sollen“. Später wurde Palästina zum Friedhof für die Kreuzfahrer und Mongolen. Denn dort kam es zu entscheidenden Schlachten gegen sie: in Ḥiṭṭīn (583 n. H. / 1187 n. Chr.) gegen die Kreuzfahrer und in ʿAin Ğālūt (658 n. H. / 1260 n. Chr.) gegen die Mongolen. Und mit Allahs Erlaubnis werden weitere entscheidende Schlachten folgen, diesmal gegen die Zionisten, um Palästina vollständig und rein der Stätte des Islam zurückzuführen.
Das Fortbestehen der zionistischen Entität in Palästina bis zum heutigen Tag ist nicht etwa Ausdruck intrinsischer Stärke. Die Juden sind schließlich weder ein Volk des Kampfes noch des Sieges. Vielmehr sind sie so, wie Allah sie beschrieben hat:
(لَنْ يَضُرُّوكُمْ إِلَّا أَذًى وَإِنْ يُقَاتِلُوكُمْ يُوَلُّوكُمُ الْأَدْبَارَ ثُمَّ لَا يُنْصَرُونَ)
Sie werden euch nur geringen Schaden zufügen. Und wenn sie gegen euch kämpfen, werden sie euch den Rücken kehren, sodann wird ihnen keine Hilfe zuteil. (3:111)
Ihr Fortbestand liegt daran, dass die Herrscher in den islamischen Ländern Palästina im Stich gelassen haben. Denn die eigentliche Katastrophe der Muslime sind ihre Herrscher, die den ungläubigen Kolonialisten - den Feinden des Islam und der Muslime – loyal ergeben sind. Mit ihren Augen und Ohren nehmen sie die Besetzung Palästinas wahr sowie die bestialischen Verbrechen und Massaker, die die Zionisten dort begehen. Doch tun sie so, als würden sie davon nichts mitbekommen.
(صُمٌّ بُكْمٌ عُمْيٌ فَهُمْ لَا يَرْجِعُونَ)
Taub, stumm und blind – sie kehren nicht um.(2:18)
Bis heute verbieten sie den Armeen, ihren Brüdern im glorreichen Gaza beizustehen – während die Zahl der Märtyrer steigt und die der Verwundeten weiter zunimmt. Die Herrscher beobachten lediglich das Geschehen. Und der „Vorbildlichste“ unter ihnen tut nichts, außer die Märtyrer zu zählen, die er als „Getötete“ bezeichnet, und die Zahl der Verwundeten zu erfassen — so, als wäre er eine neutrale Seite. Tatsächlich aber steht er den Zionisten näher!Den „Sessel der Macht“ stellen sie über ihr Volk und über ihr Land! Doch allem zum Trotz: Diese Umma ist die beste Gemeinschaft, die der Menschheit je hervorgebracht wurde. Mit der Erlaubnis Allahs wird sie nicht mehr lange zur Gewaltherrschaft dieser dummdreisten Herrscher schweigen.Denn der Gesandte Allahs (s) hat uns die Frohbotschaft verkündet, dass das Rechtgeleitete Kalifat nach dieser Phase der Gewaltherrschaft zurückkehren wird, wie es im Musnad von Imam Aḥmad und bei aṭ-Ṭayālisī in der Tradierung von Ḥuḏaifa ibn al-Yamān erwähnt wird:
«... ثُمَّ تَكُونُ مُلْكاً جَبْرِيَّةً، فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللَّهُ أَنْ تَكُونَ، ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا، ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةٌ عَلَى مِنْهَاجِ نُبُوَّةٍ»
„Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt, dann wird Allah sie aufheben, wenn er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums.“
Hiernach werden die Muslime Würde erlangen und die Ungläubigen Erniedrigung erfahren.
(وَيَوْمَئِذٍ يَفْرَحُ الْمُؤْمِنُونَ * بِنَصْرِ اللَّهِ يَنْصُرُ مَنْ يَشَاءُ وَهُوَ الْعَزِيزُ الرَّحِيمُ)
An jenem Tage werden die Gläubigen sich freuen über den Sieg Allahs. Er steht bei, wem Er will, und Er ist der Allmächtige, der Barmherzige. (30:4-5)
Erstaunlich und verwunderlich ist, dass die Ungläubigen – insbesondere die Zionisten – sich dessen bewusster sind als viele Muslime heutzutage. Denn die Zionisten wissen, dass das Kalifat ihr Untergang ist. So erklärte der Premierminister der zionistischen Entität in einer Pressekonferenz, die am 21.04.2025 live von verschiedenen Medien – darunter Aljazeera – übertragen wurde: „Wir werden nicht zulassen, dass ein Kalifat an der Mittelmeerküste entsteht. Wir akzeptieren keinen Kalifatsstaat – weder hier noch im Libanon. Wir arbeiten daran, Israels Sicherheit zu gewährleisten.“
Doch mit Allahs Erlaubnis wird das Kalifat gegen ihren Willen entstehen und sie von diesem reinen Boden hinwegfegen. Denn es ist Hizb-ut-Tahrir, die Partei, die aufrichtig ist gegenüber Allah (t), ehrlich gegenüber dem Gesandten Allahs (s), die die Arbeit zur Errichtung des Kalifats anführt - mit Männern, die das erfüllen, was sie Allah versprochen haben, und die sich des Sieges Allahs gewiss sind.
(وَاللّٰهُ غَالِبٌ عَلَى أَمرِهِ وَلَكِنَّ أَكْثَرَ النَّاسِ لَا يَعْلَمُونَ)
Und Allah hat die Oberhand über Seinen Beschluss – doch die meisten Menschen wissen es nicht. (12:21)