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Wilaya Türkei
H. 6 Rabi' II 1447 | No: 02 / 1447 |
M. Sonntag, 28 September 2025 |
Presseverlautbarung
Erdoğans Besuch in den USA: Gekaufte Legitimität, bezahlt mit Demütigung und Verrat
(Übersetzt)
Der Besuch des türkischen Präsidenten Erdoğan in Amerika zur Teilnahme an der Generalversammlung der Vereinten Nationen bot eine Szene der Schande, nicht nur für ihn, sondern für alle anwesenden Staatsoberhäupter. Der arrogante amerikanische Präsident Donald Trump hielt eine Rede, in der er erklärte, Amerika sei „gesegnet mit der stärksten Wirtschaft, den stärksten Grenzen und dem stärksten Militär“. Er prahlte damit, der Welt innerhalb von acht Monaten Amtszeit einen zusätzlichen Tribut in Höhe von 17 Billionen US-Dollar abverlangt zu haben, und dass Amerika sich in einer ausgezeichneten Position befinde, während „der Rest der Länder auf dem Weg in die Hölle“ sei. Er bezeichnete die Entscheidungen der Vereinten Nationen als nutzlos, behauptete, sieben Kriege in sieben Monaten beendet zu haben und beschrieb den 7. Oktober 2023 als „Barbarei der Hamas-Terroristen“. Als Lösung nannte er die sofortige Freilassung der Gefangenen und fügte hinzu, die am meisten verfolgte Religion auf der Welt sei das Christentum.
In seiner Rede äußerte sich Trump abwertend über alle Länder, von Lateinamerika bis zu den islamischen Ländern, von Europa bis Russland, und stellte die amerikanische Arroganz lauthals zur Schau – während die anwesenden Landesvertreter auf diese Aussagen bloß mit Applaus reagierten!
US-Außenminister Marco Rubio legte anschließend nach und sprach unverblümt über die Türkei. Sein Tenor: Zwar mögen die Staats- und Regierungschefs außerhalb des Weißen Hauses große Reden schwingen, doch hinter verschlossenen Türen flehen sie Amerika an, die Gazafrage zu lösen. Am Ende, so Rubio, würden sie alle demütig zu Trump eilen. Er fügte hinzu, dass auch Erdoğan ins Weiße Haus kommen werde und dass alle Führer darum betteln, fünf Minuten zu bekommen, um Trump zu treffen und ihm die Hand zu schütteln. Amerikas Botschafter in der Türkei, Tom Barrack, erklärte, Trump sei Erdoğans überdrüssig geworden, werde ihm aber die Legitimität gewähren, die er brauche, und wies darauf hin, dass es nicht um S-400 oder F-16-Flugzeuge gehe, sondern in erster Linie um „Legitimität“.
In dieser demütigenden Atmosphäre fand das Treffen zwischen Trump und Erdoğan statt. Vor dem Besuch hatten die Medien über ein geheimes Treffen zwischen Trumps Sohn und Erdoğan in Istanbul berichtet, bei dem der Kauf von 300 Boeing-Flugzeugen als Gegenleistung für die Festsetzung eines Termins für das Treffen vereinbart worden sei. Während andere Führer um fünf Minuten der Aufmerksamkeit bettelten, dauerte das Treffen zwischen Trump und Erdoğan zwei volle Stunden.
Während dieses Treffens verlor Trump in seinen Erklärungen kein einziges Wort über das zionistische Gebilde und Gaza, noch erinnerte er ihn an die Angelegenheit von Pastor Brunson oder seine Bemerkungen über die manipulierten Wahlen. Stattdessen wurden Themen von höchster Brisanz und enormer Tragweite verhandelt. Auf der Agenda standen die Lage in Syrien und der Ukraine, der Verkauf von F-16- und F-35-Kampfjets sowie die Sanktionen im Rahmen des CAATSA-Gesetzes. Ein besonders brisantes Zugeständnis war die Verpflichtung der Türkei, für die nächsten 20 Jahre Flüssigerdgas im Wert von 45 Milliarden Dollar zu importieren – und das vom anderen Ende der Welt, obwohl das Land selbst geografisch von reichen Gasvorkommen umgeben ist. Darüber hinaus wurden die Zusammenarbeit im Bereich der Kernenergie, die Halkbank-Affäre und die Frage des Priesterseminars von Chalki besprochen.
Die genauen Details der Vereinbarungen wurden zwar noch nicht enthüllt, doch Trumps anschließende, triumphale Äußerung spricht Bände: „Ihr werdet beeindruckt sein, was mit Erdoğan passiert ist.“ Trumps Verhalten während des Treffens untermauerte diesen Eindruck. Die überzogenen Gesten der Ehrerbietung – er empfing Erdoğan persönlich an der Tür, rückte ihm den Stuhl zurecht und überschüttete ihn mit Lob – standen in scharfem Kontrast zur vorherigen öffentlichen Demütigung. Ein langes Treffen und eine überschwängliche Verabschiedung, bei der die Zusammenkunft als „großartig“ bezeichnet wurde, vervollständigten die Inszenierung. Es war eine Szene, die nicht von gegenseitigem Respekt zeugte, sondern das wahre Ausmaß der abgerungenen Zugeständnisse und der neu auferlegten Rolle offenbarte.
Es ist schlechthin inakzeptabel, dass ein Staat, dessen Volk aus Muslimen besteht, ein Bündnis mit den Vereinigten Staaten eingeht. Denn die USA sind ein erklärter Feind des Islam und der Muslime. Sie sind Mittäter bei allen Gräueltaten, die in den islamischen Ländern verübt werden. Sie sind mitschuldig am Völkermord in Gaza. Und sie sind uneingeschränkter Unterstützer des Zionistengebildes. Ebenso inakzeptabel ist es, den arroganten US-Präsidenten Trump, der die Welt beleidigt und erpresst, wie eine Freund zu behandeln und ihm für die bloße Gunst eines Treffens derart weitreichende Zugeständnisse zu machen.
Dass die türkische Kommunikationsdirektion es vorzog, Erdoğans Äußerungen auf Fox News „klarzustellen“, anstatt US-Außenminister Rubio für seine Beleidigungen scharf zurechtzuweisen, ist an Schändlichkeit kaum zu überbieten. Diese Selbsterniedrigung, die für ein einziges Treffen mit Trump in Kauf genommen wurde, ist mehr als nur eine diplomatische Verfehlung. Sie ist eine Verpfändung unserer Zukunft und unseres Landes. Sie ist ein offener und öffentlicher Verrat – an Allah, an Seinem Gesandten und an Gaza.
Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir / wilāya Türkei
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