Media Office
Großbritanien
H. 10 Jumada II 1440 | No: 1440 AH/07 |
M. Freitag, 15 Februar 2019 |
Presseverlautbarung
Die Antwort des Medienvertreters von Hizb-ut-Tahrir / Großbritannien auf die Fragen der Tageszeitung The Times in Hinblick auf LGBT
Neil Johnston ist Journalist bei der britischen Tageszeitung The Times. Bevor er einen Artikel zu dem Thema veröffentlichte, kontaktierte er den Medienvertreter von Hizb-ut-Tahrir / Großbritannien mit einigen Fragen zum Thema LGBT („Lesbian, Gay, Bisexual and Transgender“). Dabei ging es hauptsächlich darum, wie die Muslime zum Thema LGBT stehen. Unter den vielen gestellten Fragen war auch die Behauptung, dass „Hizb-ut-Tahrir Eltern dazu auffordern würde, ihre Kinder immer dann aus dem Schulunterricht zu nehmen, wenn Werte im Zusammenhang mit LGBT beworben werden würden.“
Tatsächlich hat Hizb-ut-Tahrir / Großbritannien nach den heutigen Freitagsgebeten Flugblätter verteilt, in denen unmissverständlich dargelegt wird, dass „das schlichte Fernbleiben der Kinder vom Schulunterricht nicht ausreichend ist, um den (negativen) Auswirkungen von solchen ‚Werten‘ auf die Gesellschaft entgegenzuwirken. Diese ‚Werte‘ ermutigen die Menschen zu verwerflichem Verhalten und haben schädliche Auswirkungen auf die gesamte Gesellschaft.
Muslimische Gemeinden, Führungspersönlichkeiten, Aktivisten und Elternteile haben die Pflicht, sich derart korrupten Vorstellungen entgegenzustellen, indem sie:
• Jene falschen Argumente aufgreifen und widerlegen, die dazu verwendet werden, ungezügeltes Sexualverhalten zu rechtfertigen. Ein solch entschiedenes Vorgehen wird die Kinder dazu ermutigen, sich mit dem Schulmaterial, welches ihnen aufgezwungen wird, kritisch auseinanderzusetzen.
• Die gesellschaftlichen Schäden, die sich aus diesen Werten ergeben, darlegen und veranschaulichen.
• Die Vorgaben des Islams in Hinblick auf das Familienleben, intime Beziehungen und gesellschaftliche Werte selbst aufrechterhalten und anderen ausführlich erklären, sodass die Menschen eine bessere Alternative zu dem geboten bekommen, was man ihnen an „Werten“ vermittelt. Um dies zu verwirklichen müssen wir die muslimischen Gemeinden darüber aufklären, wie das islamische Gesellschaftssystem sowohl auf persönlicher, als auch auf institutioneller Ebene funktioniert.“
http://www.hizb.org.uk/viewpoint/lgbt-lessons-sexualisation-can-only-harm-children-not-help-them/
Herr Johnston fragte auch: „Viele würden sagen, dass einige Ihrer Formulierungen homophob oder zumindest beleidigend seien. Sorgen Sie sich nicht darum, dass ihre Referenten als aufhetzerisch angesehen werden und Kinder möglicherweise dazu ermutigen könnten, gegenüber anderen aus verschiedenen Gemeinschaften intolerant zu sein?“
Wir sprechen uns deutlich gegen jede Art der Selbstjustiz, sowie gegen Übergriffe auf Menschen aus, deren Handlungen den Geboten des Islams widersprechen. Wir setzen uns stattdessen mit all jenen auseinander, die eine solche Agenda fördern, indem wir ihre intellektuelle Grundlage in Frage stellen. Wir rufen alle Menschen dazu auf, die Grundlagen der säkular-liberalen Überzeugungen und Werte, die man uns aufzwingen möchte, sowie die daraus resultierenden Konsequenzen mit den Muslimen auszudiskutieren. Darüber hinaus fordern wir alle Menschen dazu auf, sich angemessen auszudrücken und Argumente darzulegen, statt auf niederträchtige Beleidigungen zurückzugreifen. Dies wäre für die Debatte insgesamt nicht förderlich.
Wenn sich die Schulen zur Aufgabe machen den LGBT-Lebensstil im Rahmen der Erziehung von Kindern aktiv zu fördern und jedwede gegensätzliche Ansicht als Intolerant abstempeln, dann zeigt dies nur, dass eine Debatte nicht gewollt ist. Man sollte sich fragen ob Kinder in diesem Alter überhaupt imstande sind, die vorgebrachten Argumente zu bewerten und abzuwägen. Ist es nicht eher so, dass sich die Kinder vom Liberalismus beeinflussen lassen, ohne, dass man ihnen eine wirkliche Wahl lässt? Für muslimische Eltern ist dies von äußerster Relevanz, da sie die übermäßige Sexualisierung von Kindern nicht für gesund befinden. Wir hoffen auch, dass sich Eltern im Allgemeinen nach einer Möglichkeit sehnen, solche Themen und Werte ernsthaft auszudiskutieren. Es ist mehr als nur offensichtlich, dass die britische Regierung, die Vollblut-Liberalisten und die Mainstreammedien keinerlei Interesse an einer Debatte über ihre säkular-liberalen Überzeugungen haben und eine Diskussion rund um dieses Thema nicht tolerieren. Der Islam hingegen spornt zur ehrlichen Auseinandersetzung und ernstgemeinten Debatten an – selbst in Hinblick auf seine wichtigsten Überzeugungen und Werte.
Sehr geehrter Herr Johnston,
Ihre Fragen und die Erfolgsgeschichte Ihrer Zeitung lassen uns anzweifeln, ob Sie an einer Diskussion rund um die säkular-liberale Lebensweise, und die aus der Anwendung dieser Lebensweise resultierenden Konsequenzen ernsthaft interessiert sind. Wir sind uns nicht sicher, ob Sie eine solche Debatte befürworten oder als unerwünscht erachten und damit selbst nur Teil jener Propagandamaschinerie sind, die gegen jede Art der Debatte vorgeht, um den Werten des Islams und einem möglichen Diskurs den intellektuellen Nährboden zu entziehen. Wir sind fest davon überzeugt, dass der Säkularismus keinerlei intellektuelle Grundlage hat und seine Verfechter daher darauf angewiesen sind, Debatten rund um ihr Weltbild bewusst zu vermeiden.
Wir empfinden den Großteil der Kommentare von Seiten der Regierungen und der von Journalisten und Medien herausgegebenen Publikationen hinsichtlich der Muslime als eine Art öffentliches Mobbing der muslimischen Gemeinschaft. Es scheint als würde man von den Muslimen wollen, dass sie die säkular-liberalen Werte annehmen, obwohl es keinerlei intellektuellen Anreiz gibt, diese Werte zu übernehmen!
Yaḥyā Nisbet
Medienvertreter von Hizb-ut-Tahrir / Großbritannien
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