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H.  24. Scha’ban 1427 No:
M.  Sonntag, 17 September 2006

 

Der Papst verleumdet den Islam

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Hätte es der römische Papst gewagt, den großartigen Islam anzugreifen, wenn der islamische Staat – das rechtgeleitete Kalifat – vorhanden wäre?

Der ungläubige, kolonialistische Westen sprüht nach wie vor seine Gifte aus, in blindem Hass auf den Islam und die Muslime. Erst gestern haben die USA den Heiligen Koran besudelt, danach haben dänische Zeitungen eine Welle von Bosheiten gegen den Gesandten Allahs (s.) losgetreten, wobei andere westliche Blätter und Staaten sie darin unterstützt haben. Und heute verleumdet der Papst in verlogener Weise den Islam und greift seine Speerspitze an.

Gestern erklärten die USA, dass mit dem Zerreißen und Zertreten der Koranblätter nicht die Besudelung des Heiligen Buches beabsichtigt gewesen sei, danach verkündete Europa, dass die Beleidigung des Gesandten Allahs (s.) Meinungsfreiheit bedeute. In gleicher Weise behauptet heute der Papst, dass an seinen vorgebrachten Verleumdungen nichts Schlimmes dran sei und das Problem vielmehr im Verständnis der Muslime liege. Sie hätten das, was der römische Papst, das Oberhaupt der katholischen Kirche, von sich gegeben hat, einfach „nicht verstanden“.

In dieser Erklärung wollen wir nicht die Beweise für die Wahrhaftigkeit des Islam und die Verlogenheit des Papstes anführen, denn seine Behauptung, dass der Islam die Rolle des Verstandes missachte und der Dschihad, die Speerspitze des Islam, Gewalt, Blutrünstigkeit und Terror bedeute, führt sich selbst ad absurdum. Dass das islamische Glaubensfundament auf einer rationalen Überzeugung basiert, ist bekannter als dass es erwähnt werden müsste. Ebenso ist der Dschihad im Islam eine ergiebige Lebensquelle für die Menschen, ein heller Strahl an Gerechtigkeit und Licht gegenüber Finsternis und Unrecht auf dieser Erde. Und dies ist in den Ländern, die der Islam in der Zeit der islamischen Eröffnungen betrat, auch sinnlich wahrnehmbar.

In diesem Zusammenhang wollen wir nur zwei Fragen und zwei Botschaften an die Menschen richten. Wir legen sie jedem vor, der Augen hat, auf dass er Wahrheit und Unwahrheit, Aufrichtigkeit und Verlogenheit erkennen möge:

Die erste Frage betrifft die islamische Welt in ihrer großen Ausdehnung: Was hat wohl die Menschen in diesen Ländern dazu veranlasst, den Islam anzunehmen, wo doch Verse der weisen Ermahnung erklären:

„Es gibt keinen Zwang im Glauben.“ (2:256),

und der ehrbare Hadith verkündet:

„Wer an seinem Judentum oder Christentum festhält, darf nicht davon abgebracht werden.“

Was hat die eroberten Länder dazu gebracht, ihren Glauben aufzugeben, am Glauben der Eroberer festzuhalten, sich in diesen Glauben so festzubeißen, ihn weiterzutragen und ihn noch stärker zu verteidigen als die Eroberer es taten? Wir sehen und hören doch, wie der kolonialistische Westen, wenn er ein Land besetzt, seine ganze Macht und Stärke darauf aufwendet, die Menschen zur Annahme seiner Werte und Ideen zu bewegen. Trotzdem verfluchen sie ihn so lange, bis er verschwindet, ohne dass die kolonialisierten Länder ihren Glauben aufgegeben hätten!

Liegt nicht der eigentliche Grund, der die eroberten Länder dazu veranlasst hat, den Islam selbst weiterzutragen und ihn gleich den Eroberern zu bewahren, darin, dass der Islam der natürlichen Veranlagung des Menschen und seinem Verstand entspricht? Wir wollen an dieser Stelle ein Ereignis anführen, das viele Menschen sicherlich erstaunen wird: Der Gouverneur von Marokko, Muhammad Nasir, lehnte 1213 n. Chr., zur Zeit des abbasidischen Kalifats, das Angebot des britischen Königs John Lackland, dass er und sein Königreich in den Islam eintreten würden, ab. Der Gouverneur von Marokko hatte nämlich das Gefühl, dass der britische König den Eintritt in den Islam nur deswegen vorschlug, weil er von der Macht des islamischen Staates beeindruckt war und nicht aus rationaler Überzeugung von der Richtigkeit des Islam.

Die zweite von uns gestellte Frage ist die, ob der Papst es gewagt hätte, den Islam und seine Glaubensüberzeugung zu verleumden und den Dschihad, seine Speerspitze, anzugreifen, wenn das Kalifat der Muslime existieren würde?

Wir erinnern den Papst an den Islam, an die Größe des Islam in seiner Anfangszeit und den darauf folgenden Jahrhunderten. Wir erinnern den Papst an den Kalifen Al-Mu’tasim und die Eroberung Ankaras, an Harun Al-Raschid und den römischen Nockfort, an Saladin und Richard, an Suleiman Al-Qanuni und Frankreichs Ludwig, an den Gouverneur Algeriens und die Vereinigten Staaten, die 1795 dem islamischen Staat die Schutzsteuer entrichten mussten. Wir erinnern ihn auch an Abdulhamid, an Theodor Herzl und Großbritannien, das 1901 (bei seinem Vorbringen bezüglich eines jüdischen Staates in Palästina) hinter ihm stand. Wir erinnern ihn daran, damit er weiß, dass Mannhaftigkeit und gesunder Verstand – wenn sie denn vorhanden sind – es ablehnen, die Schwäche der Muslime auszunützen, um Lügen zu verbreiten und Angriffe gegen den Islam, sein Überzeugungsfundament, seine Kultur und seine Speerspitze zu führen.

Was die beiden Botschaften anbelangt, so richten wir die erste an die Muslime. Vor allem aber an jene unter ihnen, die dem Betrug vom interreligiösen Dialog, den der Papst predigt, aufgesessen sind. Nun ist klar geworden, was er mit diesem Aufruf meint: Er dient dazu, den Wert des Islam in den Herzen der Muslime zu schwächen und sie in ihrem Überzeugungsfundament anzugreifen. Der Dialog soll jedoch nicht der Untersuchung und genauen Erörterung dienen, um die Wahrheit zu erkennen und ihr zu folgen, und die Unwahrheit zurückzuweisen und zu meiden. Dies ist das wahre Motiv hinter dem päpstlichen Aufruf zum interreligiösen Dialog. In einer hinterlistigen und irreführenden Weise ist es ein Aufruf gegen den Islam und seine Anhänger. Obwohl sie viele in den Dienst dieses irreführenden Aufrufs gestellt und ihr Möglichstes dafür getan haben, werden sie mit Gottes Willen ihr Ziel nicht erreichen.

„Vielmehr schleudern Wir die Wahrheit gegen die Unwahrheit. Sie wird von ihr zerschmettert und vergeht. Und wehe euch für das, was ihr beschreibt.“ (21:18)

Die zweite Botschaft richten wir an den Papst Roms und an all jene unter den westlichen Politikern, die ihn bei seinem Vorgehen unterstützen. Wir richten sie auch an jeden, der den großartigen Islam verleumdet hat, das Siegel der himmlischen Botschaften, den Allah mit folgenden Worten zu erhalten versprach:

„Wahrlich, Wir Selbst haben die Ermahnung herabgesandt, und sicherlich werden Wir ihr Hüter sein.“ (15:9)

Keine lügenhafte Verleumdung, kein meuchlerischer Angriff, keine Verschwörung oder politisches Manöver, keine betrügerische List, keine Irreführung und auch keine Ränke, die man gegen ihn ausheckt, werden dem Islam je etwas anhaben können. Mit Gottes Willen wird er auch weiterhin die Finsternis erleuchten. Niemals wird sein Licht erlöschen, weil Allah, der Allwissende und Allweise, uns dies vorausgesagt hat:

„Sie wollen Allahs Licht mit ihren Mündern auslöschen, doch Allah wird Sein Licht vollenden, auch wenn es den Ungläubigen verhasst ist.“ (61:8)

Zum Abschluss dieser Erklärung noch zweierlei: Erstens: Hizb-ut-Tahrir fordert den Papst zu einem Glaubensdisput heraus, der auf dem Verstand und nur auf dem Verstand basiert, damit das Licht der Wahrheit für jeden ersichtlich wird. Die Adressen der Medienbüros in den verschiedensten Gegenden dieser Welt, in denen die Partei tätig ist, sind öffentlich bekannt. Der Papst kann sich Zeit und Ort auswählen.

„Einen Termin, an einem neutralen Ort, den wir nicht verfehlen – weder wir noch du.“ (20:58)

Wir wollen keine Entschuldigung vom Papst. Seine Aussage hat er nämlich nicht aus einem unbeabsichtigten Fehler heraus oder aus Unwissenheit, über die hinweggesehen werden kann, getätigt. Er hat es vielmehr in voller Absicht getan, in klaren, unmissverständlichen Worten und nicht als bloße Anspielung. In so einem Fall nützt keine Entschuldigung.

Wer den Islam beleidigt, sein Buch oder seinen Gesandten, wer seine Speerspitze, den Dschihad, an den Pranger stellt, dem darf nicht erlaubt werden, islamischen Boden zu betreten. Auch darf er nicht in den Stätten des Islam empfangen werden, bis der Staat des Islam, der Staat des rechtgeleiteten Kalifats, wiedererrichtet wird. Dieser wird wissen, wie er den Feinden des Islam zu begegnen hat, wie er den islamischen Boden allseits beschützen und verteidigen kann und wie er das Überzeugungsfundament des Islam, seine Kultur und seine Speerspitze zu neuem Ruhm emporheben kann.

„Und Allah ist Seiner Sache mächtig, doch die meisten Menschen wissen es nicht.“ (12:21)



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