Donnerstag, 19 Jumada al-awwal 1446 | 21/11/2024
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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Antwort auf eine Frage

Die Allianz des pakistanischen Armeechefs mit den USA und seine Loyalität ihnen gegenüber

Frage:

Während seines Besuchs in den USA erklärte der pakistanische Armeechef Asim Munir, dass „Pakistan das bilaterale Engagement mit den Vereinigten Staaten durch eine langfristige und multidisziplinäre Partnerschaft ausbauen möchte“. Er betonte, dass „seine Treffen während seines Besuchs in den Vereinigten Staaten mit der politischen und militärischen Führung sehr positiv waren“. (Arabische Seite der pakistanischen Armee auf „X“, 20.12.2023) Am 11.12.2023 hatte das pakistanische Armeekommando bekanntgegeben, dass der Armeechef zu einem Besuch in die Vereinigten Staaten aufbrechen werde. Es ist dies sein erster offizieller Besuch seit seiner Ernennung zum Generalstabchef… Was ist nun mit der Ausweitung des Engagements Pakistans mit den Vereinigten Staaten zu einer multidisziplinären Partnerschaft gemeint? Und wie ist die Aussage zu verstehen, dass seine Treffen mit der politischen und militärischen Führung der USA positiv waren? Bedeutet das eine noch stärkere Allianz mit dem amerikanischen Kolonialisten, vor allem im Hinblick auf Indien und Kaschmir und ebenso im Hinblick auf Afghanistan? Soll damit auch die Unterstützung der Bevölkerung Palästinas angesichts der zionistischen Aggression verhindert werden, um in der Folge das Zionistengebilde unter dem Schlagwort der Zweistaatenlösung anzuerkennen? Besten Dank!

Antwort:

Um auf die obigen Fragestellungen zu antworten, wollen wir folgende Punkte darlegen:

1. Am 24.11.2022 wurde bekanntgegeben, dass Asim Munir als Nachfolger von General Qamar Javed Bajwa und auf dessen Empfehlung hin zum Oberbefehlshaber der Armee ernannt wurde. Dies geschah mit Zustimmung des pro-amerikanischen Premierministers Shahbaz Sharif, was darauf hindeutet, dass er auf Wunsch der USA zum Armeekommandeur ernannt wurde und dass er ihren Forderungen genauso zustimmen wird, wie Bajwa es tat und mit ihnen kooperierte. Seine Ernennung erfolgte zu einem Zeitpunkt, als Pakistan mit einer Wirtschaftskrise zu kämpfen hatte. Bei ihm handelt es sich nämlich um jemanden, der den Geldfluss aus Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten sicherstellen kann, da er in Saudi-Arabien diente und gute Beziehungen dorthin unterhält: Beobachter meinen, dass der Besuch des Armeechefs den Weg für dringend benötigte Finanzhilfen ebnen könnte. (05.01.2023, https://tribune.com.pk/)

Asim Munir ist auch Teil der Militärstruktur, die sich generell im Fahrwasser der USA befindet… Von 2014 bis 2016 war er Armeekommandeur der nördlichen Region und von 2016 bis 2018 Chef des militärischen Geheimdiensts. Von 2018 bis 2019 war er Chef des allgemeinen Geheimdiensts und kämpfte auch in der Stammesregion. Munir zählt also zu den Säulen des proamerikanischen pakistanischen Regimes… Ohne Angabe von Gründen wurde er dann durch eine Entscheidung des ehemaligen Premierministers Imran Khan von seinem Geheimdienstposten entlassen und in dieser Position durch Faiz Hameed ersetzt. Auch kam es zwischen Imran Khan und dem Militär zu Differenzen über die Ernennung eines neuen Armeechefs, der Bajwa nach Ablauf seiner Amtszeit am 29.11.2022 nachfolgen sollte. Medienberichten zufolge soll sich Imran Khan mit Asim Munir, der Bajwa nahesteht, überworfen haben. So wollte Khan Faiz Hameed zum Generaldirektor des Inlandsgeheimdienstes ernennen, der als ihm nahestehend gilt. Es scheint, dass Imran Khan als Premierminister versucht hat, der Armee seinen Willen aufzuzwingen, um selbst ihrem Einfluss nicht mehr ausgesetzt zu sein. Denn das Militär verhält sich so, als ob es der Vormund der Regierung wäre, und zwingt ihr die Politik auf, die es will. Aufgrund dieses Konflikts wurde Imran Khan im April 2022 abgesetzt und anschließend wegen Korruption und Preisgabe von Staatsgeheimnissen angeklagt. In einer Antwort auf eine Frage vom 5.5.2022 haben wir ausgeführt: Wie wir bereits erwähnt haben, hat Imran Khan nicht damit gerechnet, dass all seine Dienste für das Militär – und damit für die USA – ihm nichts nützen würden! Er hat wohl nicht erkannt, dass jeder, der mithilfe der kolonialistischen Ungläubigen als ihr Vasall an die Macht kommt, für sie zu einer bloßen Schachfigur wird, die sie nach Belieben hin- und herbewegen. Mehr noch, sie lassen ihn fallen, wenn er nicht konsequent ihre Interessen durchsetzt, und genau das ist im Falle Imran Khans geschehen! Die USA protestierten nicht gegen den Sturz Imran Khans und stimmten diesem implizit zu, obwohl es sich bei Khan um ihren Vasallen handelt. So hat er selbst gemeinsam mit Bajwa und Hamid 2019 sein Einverständnis gegeben, dass Kaschmir an Indien angegliedert wird. Denn zwei Wochen vor der Annexion waren sie zu Besuch in den USA und trafen dort Präsident Trump. Danach haben sie keine ernsthafte Maßnahme gesetzt, um auf die Annexion zu reagieren, sondern stimmten ihr implizit zu, und das nur, um die USA zufrieden zu stellen, ihre Posten zu behalten und einige engstirnige Interessen zu wahren. So wurde die Hegemonie der pakistanischen Armee über Regierung und Menschen immerzu von den USA unterstützt, weil die Armeeführung mit ihnen verkettet ist und ihre kolonialen Interessen bedient. Dies im Gegensatz zum politischen Milieu, in dem es zwar US-Agenten, aber auch Agenten Großbritanniens gibt. Die USA können sich daher der Loyalität der Regierung nicht sicher sein, wenn andere Vasallen aus diesem Milieu an die Macht kommen sollten.

2. Auf der arabischen X-Seite der pakistanischen Armee wurde am 11.12.2023 verlautbart: Der Oberbefehlshaber der pakistanischen Armee, General Asim Munir, ist zu einem offiziellen Besuch in die Vereinigten Staaten aufgebrochen. Während seines Besuchs wird er mit hochrangigen und anderen US-Verantwortlichen zusammentreffen. Dies ist sein erster offizieller Besuch seit seinem Amtsantritt. Die ägyptische Nachrichtenseite „al-Shorouk News“ zitierte aus der pakistanischen Zeitschrift „The Express Tribune“ folgenden Bericht: Diese Reise findet statt, nachdem hohe US-Verantwortliche in der vergangenen Woche Pakistan besucht haben. So stattete eine hochrangige Beamtin in der Biden-Administration, die auf Flüchtlingsfragen spezialisiert ist, Islamabad einen viertägigen Besuch ab, den ersten in einer Reihe von Besuchen von US-Verantwortlichen inmitten der Verschlechterung der Beziehungen zwischen Pakistan und Afghanistan. Julieta Valls Noyes, Stellvertreterin des US-Außenministers für Bevölkerungs-, Flüchtlings- und Migrationsfragen, blieb bis zum vergangenen Donnerstag, dem 7.12.2023, in der pakistanischen Hauptstadt. An diesem Tag wurde auch Armeechef General Asim Munir mit den Worten zitiert, dass er die Entscheidung seiner Regierung, illegale Ausländer abzuschieben, unterstütze. Diese würden die Sicherheit und Wirtschaft Pakistans beeinträchtigen. Gleichzeitig betonte er, dass sie mit Würde und in Übereinstimmung mit der Realität und den geltenden Gesetzen abgeschoben werden sollten. Hier zeigt sich das Ausmaß der Einmischung der USA in die inneren Angelegenheiten Pakistans, wozu auch die Flüchtlingsfrage zählt. Diese betrifft die Afghanen, die wegen der Kriege in Pakistan Zuflucht gesucht haben und seit Jahren, manche sogar seit Jahrzehnten, in ihrer zweiten Heimat leben. Bei ihnen handelt es sich um keine Ausländer, denn die Länder der Muslime sind eins. Die USA trachten aber danach, die Differenzen zwischen den beiden muslimischen Ländern – Pakistan und Afghanistan – zu instrumentalisieren, um ihren Einfluss in der Region zu festigen… Sie wollen, dass die Beziehungen zwischen beiden Ländern angespannt bleiben und ihre Einheit verhindert wird, sodass sich Pakistan auf die Spannungen mit Afghanistan konzentriert, anstatt sich mit dem Kampf gegen Indien zu beschäftigen, um Kaschmir zu befreien! Auf diese Weise erhält Indien die Gewähr, dass die Front zu Pakistan sicher ist, sodass die Regierung Modi ihre Bemühungen darauf konzentrieren kann, den USA im Konflikt mit China zu dienen.

3. Das Enzyklopädie-Portal „marifa.org“ zitierte am 15.12.2023 von der Seite „Pakistani Dawn“ folgenden Bericht: Armeechef Asim Munir traf sich am 14.12.2023 mit US-Verteidigungsminister Lloyd Austin. Nach dem Treffen gab das Pentagon eine kurze Erklärung ab, in der es hieß, dass „beide Seiten die jüngsten regionalen Sicherheitsentwicklungen und potenziellen Bereiche für die bilaterale Verteidigungszusammenarbeit diskutiert haben“. Auch habe sich Munir „mit General Q. Brown, dem amerikanischen Generalstabschef, getroffen“. Auf der Seite hieß es weiter: Am 15.12.2023 traf sich der Armeechef mit US-Außenminister Blinken, seiner Stellvertreterin für politische Angelegenheiten, Victoria Nuland, und dem stellvertretenden Nationalen Sicherheitsberater, Jonathan Wiener. Die Seite zitierte auch einen Sprecher des US-Außenministeriums mit den Worten: Pakistan ist ein wichtiger Partner, und wir arbeiten mit einer Vielzahl von Gesprächspartnern innerhalb der pakistanischen Regierung zusammen. Wir freuen uns darauf, unsere Partnerschaft mit Pakistan im Bereich der regionalen Sicherheit sowie der Verteidigungszusammenarbeit fortzusetzen. Ebenso zitierte die Seite eine diplomatische Quelle, die zum Treffen Munirs mit Blinken erklärte, dass sie die gesamten bilateralen Beziehungen und die regionale Situation besprochen hätten. Auch gab der Sprecher des US-Außenministeriums auf eine Frage zum Treffen des pakistanischen Armee- und Geheimdienstchefs mit Antony Blinken die Antwort: Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit ihnen bei der regionalen Sicherheits- und Verteidigungskooperation. (Website der US-Regierung vom 18.12.2023).

All das legt die Bandbreite der militärischen, sicherheitsspezifischen und sogar politischen Treffen des pakistanischen Armeechefs offen. So, als wäre er das Staatsoberhaupt! Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die USA mit der Ausweitung dieser Treffen die Dinge in Pakistan neu ordnen möchten. Sie wollen sicherstellen, dass ihre Gefolglsleute und deren Politik in Pakistan ihren Wünschen folgen, zumal die pakistanischen Wahlen – wenn sie nicht verschoben werden – näher rücken (Februar 2024). Folglich handelt es sich bei diesen Treffen, wenn auch vordergründig unter der Bezeichnung „Kooperation“ tituliert, in Wirklichkeit um Loyalitätsbekundungen gegenüber den USA… Seltsam und erstaunlich dabei ist, dass der Armeekommandant, Asim Munir, eine gewisse Religiosität an den Tag legt, sodass ihn einige sogar als „Mullah-General“ bezeichnen, also als Scheich! Trotzdem erklärt er, eine Allianz mit den Vereinigten Staaten eingehen zu wollen, ihren Plänen zu folgen, ihre Ziele umzusetzen und ihnen unter der Bezeichnung „Partnerschaft“ bzw. „Sicherheits- und Verteidigungskooperation“ den Weg für eine Ausbreitung ihres Einflusses in der Region zu ebnen. So, als ob er nicht wüsste, dass die wahre islamische Religiösität ihn zur Loyalität gegenüber Allah (t) und Seinem Gesandten (s) verpflichtet, und nicht gegenüber den Ungläubigen:

(يَا أَيُّهَا الَّذِينَ آمَنُوا لَا تَتَّخِذُوا الْكَافِرِينَ أَوْلِيَاءَ مِنْ دُونِ الْمُؤْمِنِينَ أَتُرِيدُونَ أَنْ تَجْعَلُوا لِلَّهِ عَلَيْكُمْ سُلْطَاناً مُبِيناً)

Ihr, die ihr glaubt! Nehmt nicht die Ungläubigen anstelle der Gläubigen zu Schutzherren! Wollt ihr denn Allah eine offenkundige Handhabe gegen euch bieten?[4:144]

Religiösität ist nämlich keine inhaltlose Floskel!

(أَفَلَا يَعْقِلُونَ)

Begreifen sie denn nicht?![36:68]

4. Das Portal „Voice of Pakistan“ berichtete am 19.12.2023: Der Generalstabschef der Armee, Generalleutnant Syed Asim Munir, besuchte das Hauptquartier des Central Command in Tampa Bay / Florida und besprach mit General Michael Corella, dem Chef des U.S. Central Command, eine Reihe von Themen, darunter militärische Beziehungen und regionale Sicherheit. Weiter hieß es: Die Stelle für Öffentlichkeitsarbeit in der pakistanischen Armee teilte in einer Erklärung mit, dass der pakistanische Generalstabschef das Hauptquartier des U.S. Central Command besucht und eingehende Gespräche mit dem Chef des U.S. Central Command, General Michael Eric Corella, geführt habe. Während des Treffens tauschten sich beide Seiten ausführlich über Fragen von gemeinsamem Interesse aus, insbesondere über die Zusammenarbeit in regionalen Sicherheitsfragen. Der pakistanische Generalstabschef erklärte, die Generäle der beiden Streitkräfte hätten sich über Möglichkeiten gemeinsamer Militärübungen ausgetauscht und die Notwendigkeit bekräftigt, die Übungsinteraktionen zu verbessern. Während seines Aufenthalts besuchte Pakistans ranghöchster General auch das Joint Operations Center des U.S. Central Command. Auch ließ die Biden-Administration Pakistan Unterstützung zukommen und beschrieb Pakistan als „den Hauptverbündeten außerhalb der NATO“.

Daraus wird klar, wie wichtig der Besuch war und welche Bedeutung der pakistanische Armeechef für die US-Regierung hat. Auch wird die Wichtigkeit seiner Treffen mit amerikanischen Verantwortlichen auf höchster Ebene deutlich und die Wichtigkeit seiner Gespräche mit ihnen über bedeutende Themen, wobei der Schwerpunkt auf der Sicherheits- und Verteidigungskooperation liegt. Mit anderen Worten soll Pakistan zur amerikanischen Speerspitze in der Region werden, um muslimische Bewegungen gegen die USA zu bekämpfen und den amerikanischen Einfluss in der Region aufrechtzuerhalten. Dabei geben sich die USA nicht nur mit politische Vasallen zufrieden, sondern ziehen unter der Umschreibung „Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von Gesprächspartnern innerhalb der pakistanischen Regierung“ auch militärische Vasallen heran. So wird Pakistan „als wichtiger Partner“, d. h. als wichtiger Diener für die US-Politik in der Region angesehen. Anzumerken ist, dass Pakistan seit 2004 zum Hauptverbündeten der USA außerhalb der NATO erklärt wurde.

5. Die arabische Seite der pakistanischen Armee auf „X“ berichtete am 20.12.2023: Armeekommandeur General Asim Munir führte einen offenen Dialog mit Mitgliedern prominenter amerikanischer Denkfabriken und Medien. Der Armeechef erläuterte Pakistans Sicht auf die regionale Sicherheit, den grenzüberschreitenden Terrorismus und die Bedeutung der Aufrechterhaltung der strategischen Stabilität in Südasien. „Pakistan ist aus geopolitischer und geoökonomischer Sicht ein wichtiges Land und möchte sich zu einem Kommunikationsknotenpunkt und einem Tor nach Zentralasien und darüber hinaus entwickeln“, sagte der Armeechef und betonte, dass „Pakistan bereit ist, das bilaterale Engagement mit den Vereinigten Staaten durch eine langfristige und multidisziplinäre Partnerschaft auszubauen“. Er unterstrich, dass „seine Treffen während seines Besuchs in den USA mit der politischen und militärischen Führung sehr positiv waren“ und hob hervor, dass „Pakistan seit Jahrzehnten als Bollwerk gegen den grenzüberschreitenden Terrorismus fungiert, um die regionale Stabilität, den globalen Frieden und die globale Sicherheit zu gewährleisten“.

Des Weiteren machte er klar: „Pakistan hat in seinem anhaltenden Kampf gegen den Terrorismus beispiellose Beiträge und Opfer gebracht und wird bis zum Ende weiterkämpfen…“ Er betonte auch die Notwendigkeit, die Kaschmir-Frage im Einklang mit den Bestrebungen des kaschmirischen Volkes und den Resolutionen des UN-Sicherheitsrats zu lösen, und sagte: „Kaschmir ist ein internationaler Konflikt. Und keine einseitige Maßnahme kann die Natur dieses Konflikts gegen den Willen von Millionen von Menschen in der Region ändern.“ Ebenso unterstrich er die unmittelbare Notwendigkeit, das Leiden in Gaza zu beenden, humanitäre Hilfe zu leisten und eine Zweistaatenlösung umzusetzen, um einen dauerhaften Frieden in der Region zu erreichen.

6. Der pakistanische Armeechef hat damit seinen Wunsch bekräftigt, die Allianz mit den USA und seine Loyalität ihnen gegenüber unter der Bezeichnung „bilaterale Zusammenarbeit“ zu erweitern. Er will sie langfristig und „multidisziplinär“ – also in sämtlichen Belangen – verankern. Auch will er Pakistan in eine amerikanische Festung verwandeln, um die Umma und ihre Befreiungsbestrebungen unter dem Schlagwort des Kampfes gegen den grenzüberschreitenden Terrorismus zu bekämpfen. Gemeint ist damit die Grenze zwischen Afghanistan und Pakistan im Besonderen und zwischen den anderen islamischen Ländern im Allgemeinen. Hierbei ist anzumerken, dass es sich bei beiden Ländern – Afghanistan und Pakistan – um ein einziges Land handelt, das von den kolonialistischen Besatzern aufgeteilt wurde. Auch die Grenzen wurden von ihnen gezogen. Sie haben die Region in widerstreitende Staaten aufgeteilt, damit sie schwach und machtlos bleiben und sie imstande sind, diese staatlichen Konstrukte zu kontrollieren und zu kolonialisieren und sie gegeneinander zu instrumentalisieren.

Und was Kaschmir anlangt, so fiel der Besuch General Munirs in Washington mit der Entscheidung des Obersten indischen Gerichtshofs zusammen, die vollständige Fusion des indisch kontrollierten Teils Kaschmirs mit Indien zu billigen. Aljazeera.net berichtete dazu am 14.12.2023: Eine aus fünf Richtern bestehende Justizkommission, darunter der Präsident des Obersten Gerichtshofs, Chandershod, gab am 12. Dezember bekannt, die Entscheidung der Zentralregierung zur Aufhebung der Autonomie Kaschmirs anzuerkennen. Indien kann diese Entscheidung nur mit Zustimmung und Unterstützung der USA getroffen haben. Trotzdem besucht der pakistanische Armeechef die USA und vergisst dabei – oder gibt vor zu vergessen -, dass die USA Indien unterstützen und Pakistan gegenüber feindlich gesinnt sind! Darüber hinaus erachtete der Armeekommandant die Kaschmir-Frage als eine internationale Angelegenheit, die gemäß den ungerechten Resolutionen der Vereinten Nationen zu lösen sei, obwohl es sich bei Kaschmir um eine islamische Frage handelt. Denn es ist ein von Indien besetztes Land, und Pakistan ist dazu verpflichtet, es zu befreien und seinem Volk zu helfen, der Besatzung und der hinduistischen Willkür entgegenzutreten, zumal es dazu in der Lage ist. So hätten die kaschmirischen Dschihadistenbewegungen 1999 Indien mit Unterstützung der pakistanischen Armee in der Schlacht im Kargil-Gebirge fast besiegt, wenn es nicht seitens des pakistanischen Premierministers, Nawaz Sharif, und des damaligen Armeekommandanten, Pervez Musharraf, zu Verrat gekommen wäre, als die USA ihnen befahlen, die Unterstützung zu beenden, die pakistanischen Streitkräfte abzuziehen und die kaschmirischen Bewegungen zu Terroristen zu erklären.

Was nun die barbarische zionistische Aggression in Gaza und die Zweistaatenlösung anlangt, die er mit den Worten propagierte: „Und die Umsetzung der Zweistaatenlösung, um einen dauerhaften Frieden in der Region zu erreichen.“, so ist Palästina ein gesegnetes Land, ein islamischer Boden, über den Zionisten keine Kontrolle haben dürfen. Für eine Zweistaatenlösung gibt es dort keinen Platz. Vielmehr ist so vorzugehen, wie al-Fārūq ʿUmar ibn al-Ḫaṭṭāb vorging, als er Palästina eröffnete, und wie die Rechtgeleiteten Kalifen vorgingen, als sie es bewahrten, und wie Ṣalāḥ ad-Dīn vorging, als er es befreite, und wie ʿAbd al-Ḥamīd vorging, als er es vor den Zionisten beschützte… Palästina ist ein islamischer Boden, der nicht zum Verkauf steht. Er darf zwischen seinen Einwohnern und denen, die ihn besetzt halten und die Menschen von dort vertrieben haben, nicht aufgeteilt werden. Eine Zweistaatenlösung gibt es hier keine, sondern nur das, was Allah, der Allmächtige und Gewaltige, befohlen hat. Denn Seine Aussage, Erhaben sei Er, ist statthaft und wahr:

(وَاقْتُلُوهُمْ حَيْثُ ثَقِفْتُمُوهُمْ وَأَخْرِجُوهُمْ مِنْ حَيْثُ أَخْرَجُوكُمْ)

Und tötet sie, wo immer ihr sie findet, und vertreibt sie, von wo sie euch vertrieben haben![2:191]

7. Das Problem liegt in der Denkweise der pakistanischen Herrscher und militärischen Führer, die grundlegend falsch ist. Sich selbst haben sie zu einem Trittbrett der USA gemacht, obwohl sie das enorme Potenzial hätten, zu einer Großmacht zu werden, die die Vereinigten Staaten herausfordert und mit ihnen konkurriert. Sie hätten die Fähigkeit, ihre Angelegenheiten und Probleme selbst zu lösen, gemäß den Konzeptionen und Maßstäben ihrer Glaubensordnung (dīn), die dem Gesandten Allahs (s) vom Allmächtigen und Gewaltigen offenbart wurde. Damit rettete er (s) die Araber aus den heidnischen Konflikten, die unter ihnen schwelten, und machte sie durch den Islam zur besten Gemeinschaft, die den Menschen je hervorgebracht wurde. Sie eröffneten Persien und eliminierten das Perserreich, das damals eine Großmacht war. Auch Konstantinopel wurde von den Muslimen eröffnet, die Hauptstadt der Byzantiner, die ebenfalls eine Großmacht waren. Durch den islamischen Staat, der das Licht der Gerechtigkeit in die Welt trug, erlangten der Islam und die Muslime machtvolle Würde. Die Wahrheit kam zur Geltung und die Falschheit schwand dahin, wahrlich, die Falschheit ist bestimmt dazu, dahinzuschwinden… Um das zu verwirklichen, fordert euch Hizb-ut-Tahrir zum Beistand auf, zur Gründung des Islamischen Staates, des Kalifats nach dem Plan des Prophetentums, wie es Allah, der Erhabene, verheißen hat:

(وَعَدَ اللهُ الَّذِينَ آمَنُوا مِنْكُمْ وَعَمِلُوا الصَّالِحَاتِ لَيَسْتَخْلِفَنَّهُمْ فِي الْأَرْضِ كَمَا اسْتَخْلَفَ الَّذِينَ مِنْ قَبْلِهِمْ)

Verheißen hat Allah denen, die von euch glauben und gute Werke tun, dass Er sie gewiss zu Nachfolgern auf Erden macht, wie Er jene, die vor ihnen waren, zu Nachfolgern machte. [24:55]

Auch hat es der Gesandte Allahs (s) prophezeit, als er sagte:

«ثُمَّ تَكُونُ مُلْكاً جَبْرِيَّةً فَتَكُونُ مَا شَاءَ اللهُ أَنْ تَكُونَ ثُمَّ يَرْفَعُهَا إِذَا شَاءَ أَنْ يَرْفَعَهَا ثُمَّ تَكُونُ خِلَافَةً عَلَى مِنْهَاجِ النُّبُوَّةِ ثُمَّ سَكَتَ»

„[…] Sodann wird eine Gewaltherrschaft folgen. Sie wird weilen, solange Allah sie weilen lässt. Dann wird Allah sie aufheben, wenn er sie aufheben will. Sodann folgt ein Kalifat gemäß dem Plan des Prophetentums.“ Dann schwieg er. [Bei Aḥmad in geschlossener Kette tradiert.]

21. Ğumādā l-Āḫira 1445 n. H.
03.01.2024
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