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بسم الله الرحمن الرحيم

Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen

Antworten auf Fragen

Die skandinavischen Länder und die Verbrennung des Heiligen Koran
Erdogans Golfreise

Erstens:

Al Jazeera veröffentlichte auf seiner Website am 31. Juli 2023: Zwei Personen verbrannten eine Kopie des Heiligen Koran vor dem schwedischen Parlament in Stockholm, nachdem sie von der Polizei die Erlaubnis erhalten hatten, die Veranstaltung durchzuführen. Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) verurteilte diese andauernden Beleidigungen in Schweden und Dänemark während einer Video-Sondersitzung. Salwan Momeka und Salwan Najm traten auf den Koran und setzten ihn anschließend in Brand, ähnlich wie bei einer Demonstration vor der Hauptmoschee in Stockholm Ende Juni 2023. Sind diese Taten persönlicher Natur und das Ergebnis ihres Hasses auf den Islam und die Muslime, oder stecken politische Motive hinter diesen abscheulichen Handlungen?

Antwort:

In der Tat hegen die ungläubigen Staaten, ihre Politiker und Geheimdienste eine tiefsitzende Feindseligkeit und verbreiten ihr Gift gegen Muslime aus allen Richtungen. Um jedoch die Wurzeln, die Entwicklung und die Differenziertheit dieser Feindseligkeiten in den verschiedenen Regionen der nichtmuslimischen Länder zu verstehen, bedarf es der Kenntnis vieler Einzelheiten, der man sich bewusst sein muss. Auch muss man sich der politischen und geheimdienstlichen Intrigen, die gegen die Muslime geschmiedet werden, genau bewusst sein. Im Detail stellt sich die Situation wie folgt dar:

1.Die Geschichte der skandinavischen Länder und die Herausbildung ihrer politischen Mentalität wurde von zwei Faktoren bestimmt: Erstens sind es rein europäische Länder, die sich im hohen Norden Europas befinden. Sie kolonisierten nur die umliegenden Länder während der Wikingerzeit, die sich vom 8. bis zum 11. Jahrhundert nach Christus erstreckte. Dies war das goldene Zeitalter der skandinavischen Völker vor dem Aufkommen der Großmächte in Europa. Denn als Großbritannien zur Großmacht im Nordwesten Europas, Russland im Osten des Kontinents und Deutschland in seiner Mitte auftauchten, wurden diese Länder „zu kleinen Fischen inmitten von Walen“. Der britische Einfluss nahm im benachbarten Norwegen zu, der russische Einfluss im benachbarten Finnland, während der deutsche Einfluss im benachbarten Dänemark anwuchs. Schweden, das zwischen den skandinavischen Ländern verborgen liegt, konnte sich eine gewisse Unabhängigkeit bewahren und eine beachtliche Armee aufbauen, wodurch es von den skandinavischen Ländern am wenigsten von den Großmächten abhängig war. Aber da Großbritannien vor dem Zweiten Weltkrieg die stärkste Großmacht war, war es nur natürlich, dass es in den skandinavischen Ländern insgesamt den größten Einfluss besaß und Russland und Deutschland an den Rand drängte, so dass beide dort keinen effektiven und bedeutsamen Einfluss mehr hatten.

2. Aufgrund der geografischen Lage der skandinavischen Länder, weit entfernt von der islamischen Welt, gehörten sie nicht zu jenen europäischen Staaten, die die islamische Welt kolonisierten und nach dem Fall des Osmanischen Staates mit den Muslimen in stärkeren Kontakt kamen. Dies, bis auf kleine Ausnahmen, insbesondere in Dänemark. Daher haben sich diese Länder weitgehend von der Feindseligkeit zwischen den Muslimen und den europäischen Staaten ferngehalten, da letztere die Kolonisatoren in den muslimischen Ländern waren. Dies erklärt auch, warum die jüngsten Auswanderungswellen von Muslimen, wie von Irakern, Syrern und Somaliern, mit bemerkenswerter Intensität diese gutmütigen Länder zum Ziel hatten. Die skandinavischen Länder, insbesondere Schweden, nahmen die muslimischen Einwanderer herzlich auf und wurden so zum bevorzugten Ziel von Muslimen, die aus ihren Ländern geflohen sind. Dies hielt jedoch nicht lange an, nachdem die muslimische Lebensweise begann, Schweden, die skandinavischen Länder und Europa insgesamt zu beeinflussen. Die Zahl der Muslime nahm zu, die Moscheen vervielfachten sich, Halal-Läden entstanden, und die Welle setzte sich fort, bis sogar das Bild der "europäischen Mädchen im Hijab" sichtbar wurde. Doch anstatt dass dadurch der Respekt gegenüber den Muslimen gestiegen wäre, wuchs der Hass gegen sie und weitete sich aus! Es kam zu niederträchtigen Maßnahmen seitens der schwedischen Sozialdienste, der so genannten "Socialen", die dafür bekannt wurden, dass sie unter dem Vorwand des Kinderschutzes muslimische Kinder ihren Familien entreißen! Sodann begannen sich Brutstätten extremistischer Organisationen in diesen Ländern auszubilden, die gegen Muslime gerichtet waren und den Heiligen Koran sowie die Flaggen von Ländern wie der Türkei, dem Irak und Ägypten verbrannten! Zuvor kam es zu antimuslimischen Kampagnen, deren bekannteste die Karikaturen waren, die immer und immer wieder islamische Symbole verunglimpften, wie die für Muslime beleidigenden und den Propheten verunglimpfenden Karikaturen, die 2005 von einer dänischen Zeitung veröffentlicht und 2006 von der berüchtigten französischen Zeitung "Charlie Hebdo" neu aufgelegt wurden. Hinzu kommen die ständig wiederkehrenden Provokationen gegen Muslime. Darüber hinaus sind rechtsextreme Bewegungen entstanden, die "Islamophobie", also Feindschaft gegen den Islam, verbreiten.

3. Was die jüngste Welle der Feindseligkeit gegenüber dem Islam betrifft, die sich in der Verbrennung von Kopien des Heiligen Koran in Schweden und Dänemark manifestierte, so waren dabei zwei Dinge zu beobachten: Zum einen wurde der erste Akt der Koranverbrennung in Schweden vom dänischen Extremisten Rasmus Paludan, dem Führer der rechtsextremen Partei "Hard Line" (Euro News Arabic, 22.1.2023), vor der türkischen Botschaft in Anwesenheit der schwedischen Behörden durchgeführt. Zum anderen wurden die provokantesten Aktionen von einem extremistischen Christen irakischer Herkunft begangen, der Seiten des Heiligen Koran zerriss, ihn mit Füßen trat und mit Schweinefett bestrich, bevor er ihn während des Opferfestgebetes im Jahr 2023 vor einer Moschee verbrannte. Danach gab es eine Reihe von Koranverbrennungen in Schweden und Dänemark unter dem Vorwand der Meinungsfreiheit. Es scheint, als ob man anhand dieser beiden Umstände darauf hindeuten möchte, dass Nicht-Schweden diese Taten begehen würden und nicht Schweden selbst und dass zu diesem Zweck eine Lücke in der schwedischen Verfassung ausgenutzt werde. Auf diese Weise erweckt der Staat den Eindruck, dass er diese Schandtaten zwar verurteile, sie aber erklärterweise unter dem Vorwand der in der Verfassung verankerten „Redefreiheit“ nicht verhindern könne.

4. Es sei darauf hingewiesen, dass diese Taten speziell gegen die Türkei gerichtet waren. Die erste Aktion fand vor der türkischen Botschaft statt, gefolgt von der Verbrennung der türkischen Flagge und der Verbrennung des Heiligen Korans. Hierbei zeigt vielleicht die Reaktion der USA, was mit diesen Schandtaten eigentlich beabsichtigt ist: Ein Sprecher des US-Außenministeriums antwortete auf eine Frage während des täglichen Briefings wie folgt: "Erlauben Sie mir, zwei Dinge zu sagen, und das ist nichts, was Sie nicht schon von uns gehört hätten. Wir haben immer gesagt, dass das Verbrennen religiöser Texte respektlos und verletzend ist, und was vielleicht legal ist, ist nicht unbedingt angemessen. Ich werde also die schwedische Regierung und die örtlichen Strafverfolgungsbehörden im speziellen darüber bzw. über diesen Vorfall hinaus sprechen lassen." Er fuhr in seiner Antwort fort: "Aber auf breiterer Ebene ermutigen wir Ungarn und die Türkei weiterhin, das Beitrittsprotokoll Schwedens unverzüglich zu ratifizieren, damit wir Schweden so bald wie möglich in der Allianz willkommen heißen können. Wir glauben, dass Schweden seine Verpflichtungen aus dem trilateralen Memorandum erfüllt hat, das am Rande des Madrider Gipfels im vergangenen Jahr mit Finnland und der Türkei geschlossen wurde." (CNN Arabic, 29.6.2023)

5. Bei näherer Betrachtung stellen wir fest, dass diese Welle abscheulicher Taten, bei denen der Heilige Koran verbrannt wird, in erster Linie von kriminellem Hass auf den Islam und die Muslime angetrieben wird. Sie zielt auch darauf ab, Schwedens Beitritt zur NATO zu stören, indem die Türkei provoziert wird. Vielleicht wissen diejenigen, die diese Aktionen geplant haben, dass die Türkei letztlich dem amerikanischen Wunsch nachgeben wird, Schweden in die NATO aufzunehmen, was für Russland einen weiteren strategischen Verlust aufgrund seines Krieges gegen die Ukraine bedeuten würde. Im Einklang mit diesen Wünschen erklärte sich der türkische Präsident Erdogan während des NATO-Gipfels in Litauen am 11. Juli 2023 bereit, die Frage des Beitritts Schwedens zur NATO an das türkische Parlament weiterzuleiten, was seine Zustimmung zu dessen Aufnahme bedeutet. Auch ist nicht unwahrscheinlich, dass die Hand des Zionistengebildes bei diesen Ereignissen im Spiel war, und zwar von zweierlei Aspekten her: Erstens ist der in Schweden lebende irakische Flüchtling, der den Heiligen Koran verbrannt hat, ein Agent des Mossad: Das iranische Geheimdienstministerium gab am Montagabend bekannt, dass es zuverlässige Informationen erhalten habe, die bestätigten, dass Salwan Momeka, der den Koran in Schweden verbrannt hat, Agent des israelischen Mossad sei. Das iranische Ministerium fügte in seiner über die offizielle Agentur IRNA veröffentlichten Erklärung hinzu, dass Momeka im Jahr 2019 vom Mossad rekrutiert worden sei und als Gegenleistung für seinen Verrat am irakischen Volk und an der islamischen Umma eine Aufenthaltsgenehmigung in Schweden erhalten habe. (Al-Arabi Al-Jadeed, 10.7.2023). Die andere Person, die an der jüngsten Verbrennung beteiligt war, ist sein Freund und mit ihm verbunden. Zweitens ist es (seitens der Regierung des Zionistengebildes, Anm.) der Versuch, mit Russland zu kokettieren, indem der Beitritt Schwedens zur NATO gestört wird, insbesondere angesichts der Spannungen zwischen Netanjahu und Biden, der sich immer noch weigert, ersteren zu empfangen.

6. Abschließend sei gesagt: Es ist schmerzlich, dass die Heiligtümer des Islam auf der Bühne internationaler Konflikten geschändet werden, während sich die Herrscher der Muslime und ihre Organisationen in Schweigen hüllen. Der beste unter ihnen tut nicht mehr, als in ausgeschmückten Worten eine Verurteilung zu verfassen, die „weder nährt noch den Hunger stillt“! Gibt es denn irgendeinen Vernunftbegabten, der nicht weiß, dass die Schändung der Heiligtümer und Unantastbarkeiten des Islam einen erbitterten Krieg erfordert, der den Feind die Einflüsterungen des Teufels vergessen lässt?! Es ist wirklich schmerzlich, dass schwache Nationen wie die skandinavischen Länder die Gefühle der islamischen Umma derart missachten können, um es dann mit fadenscheinigen Argumenten aus ihren Verfassungen und Gesetzesbüchern zu rechtfertigen! Und als Ergebnis wird das erhabenste Heiligtum der Muslime verbrannt!! Wir sind uns darüber im Klaren, dass diese Situation andauern wird, bis die Muslime einen Kalifen haben, der nach dem regiert, was Allah herabgesandt hat, den ğihād auf dem Wege Allahs vollzieht und mit der Gesetzgebung Allahs der Wahrheit Geltung verschafft. Sodann wird es keines von diesen schwachen Ländern und sogar keine der so genannten Großmächte wagen, die Heiligtümer der Muslime anzutasten. Dabei werden wir uns nicht damit begnügen, den Einzeltäter zu bestrafen, sondern auch den Staat oder die Staaten, die ihm Schutz und Zuflucht gewähren.

(وَسَيَعْلَمُ الَّذِينَ ظَلَمُوا أَيَّ مُنْقَلَبٍ يَنْقَلِبُونَ)

Und diejenigen, die Unrecht tun, werden erfahren, welche Einkehr sie nehmen werden. (26:227)

Zweitens:

UAE Today veröffentlichte am 25. Juli 2023 auf ihrer Website: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bezeichnete seine Reise, die er letzte Woche in drei Golfstaaten unternommen hatte, als „äußerst erfolgreich und fruchtbar“. In einer Fernsehansprache am Montagabend betonte Erdogan, dass die Reise, die er mit einer großen Delegation von Geschäftsleuten in die Golfregion unternahm, einen „sehr wichtigen Schritt“ im Bereich der Außenpolitik bilde.

Präsident Erdogan hatte vom 17. bis 19. Juli 2023 Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate besucht, begleitet von mehr als 200 Geschäftsleuten und wichtigen Persönlichkeiten. Was war der Zweck dieses Besuchs, wenn man bedenkt, dass sich die Golfstaaten in Bezug auf die internationalen politischen Beziehungen von der Türkei unterscheiden? Oder hatte der Besuch angesichts der derzeit spürbaren Inflation in der türkischen Wirtschaft spezifische wirtschaftliche Gründe? Mit vorzüglichem Dank und Hochachtung!

Antwort:

Damit die Antwort klar wird, wollen wir die folgenden Punkte darlegen:

1. Dieser Besuch, der von mehr als 200 Geschäftsleuten und wichtigen Persönlichkeiten begleitet wurde, fand zu einer Zeit statt, in der die Türkei unter einer Wirtschaftskrise leidet, die Inflationsrate Rekordwerte erreicht hat und die türkische Lira ständig an Wert verliert. Daher wurden bei diesem Besuch wirtschaftliche Fragen in den Vordergrund gestellt. Darüber hinaus wurden 18 Abkommen und gemeinsame Erklärungen in verschiedenen Bereichen unterzeichnet, die von Investitionen über Industrie, Verteidigung, Gesundheit, erneuerbare Energien bis hin zur Raumfahrtindustrie reichen. Außerdem wurde während des Besuchs ein Abkommen im Wert von 50,7 Milliarden Dollar zwischen der Türkei und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterzeichnet.

2. Die Türkei leidet unter einer Wirtschaftskrise, und die Preise steigen ständig. Offiziellen Zahlen zufolge liegt die Inflation in der Türkei bei etwa 40 Prozent, nach inoffiziellen Zahlen hat sie jedoch 100 Prozent überschritten: Die Inflation in der Türkei ging im Juni zurück und erreichte mit 38,2 Prozent auf Jahresbasis den niedrigsten Stand seit 18 Monaten, wie aus den heute, am Mittwoch, veröffentlichten offiziellen Daten hervorgeht. Einer „unabhängigen“ Inflations­forschungsgruppe zufolge ist die Inflationsrate auf Jahresbasis jedoch auf 108,5 Prozent gestiegen. (Al Jazeera Mubasher, 5.7.2023)

3. Die türkische Zentralbank hat eine große Menge an Dollar auf den Markt gebracht, um den Dollar vor den Wahlen im Mai 2023 auf einem bestimmten Niveau zu halten, was zu einem erheblichen Rückgang der Devisenreserven der türkischen Zentralbank geführt hat. Der Wechselkurs des Dollars, der bei den Wahlen am 28. Mai bei 19,90 lag, hat inzwischen 26 überschritten. Damit hat die Lira gegenüber dem Dollar seit Jahresbeginn mehr als 28 % an Wert verloren. Die türkische Lira erreichte am frühen Dienstag einen neuen, noch nie dagewesenen Tiefstand von 26,10 gegenüber dem Dollar, nachdem Beamte und Banker erklärt hatten, die Zentralbank habe ihre Reserven nicht mehr zur Stützung der Währung eingesetzt. Später stabilisierte sich die Lira bei einem Kurs von 26,05 und fiel damit seit Jahresbeginn um mehr als 28 %. (Arabi21, 27.6.2023)

4. Daher setzt Erdogan große Hoffnungen auf Investitionen und Finanzierungen, um das Haushaltsdefizit, die chronische Inflation und die Schwäche der türkischen Lira zu bekämpfen. In einer Analyse von Bloomberg wird erwähnt, dass Erdogan versucht, die Beziehungen zu ölreichen Ländern in der arabischen Welt zu verbessern, um die Lücke zu füllen, die westliche Investoren hinterlassen haben, die aufgrund der unkonventionellen Wirtschaftspolitik nicht in das Land investieren. (https://aposto.com/, 21.7.2023)

5. Um die Beziehungen zu den Golfstaaten zu erleichtern, wurde Mehmet Şimşek, der gute Verbindungen zu Investoren in Großbritannien und den Golfstaaten hat und zuvor entlassen wurde, nach den Wahlen vom 28. Mai 2023 zum Finanzminister ernannt. Er schloss seinen Master an der Universität Exeter in England mit einem Stipendium der EtiBank ab und war als Wirtschafts- und Strategieexperte sowie als Direktor in internationalen Organisationen in London tätig. Seine Ernennung zum Finanzminister zielt darauf ab, Geld aus Europa abzuziehen und die britische Kritik an der Türkei zu verringern. Deshalb besuchte Mehmet Şimşek im Juni Saudi-Arabien, Katar und die Vereinigten Arabischen Emirate und hielt hochrangige Treffen in diesen Ländern ab. In der britischen Finanzbranche ist er bekannt und war in diversen Finanzinstituten tätig. Im vergangenen Monat besuchten Vizepräsident Cevdet Yılmaz, Schatz- und Finanzminister Mehmet Şimşek und die Gouverneurin der Zentralbank, Hafıze Gaye Erkan, die Golfstaaten und evaluierten "Möglichkeiten der wirtschaftlichen Zusammenarbeit". Schätzungen zufolge zielen diese Besuche der türkischen Wirtschaftsbehörden darauf ab, den Grundstein für Abkommen zu legen, die während Erdogans Golfreise abgeschlossen werden sollen. (https://www.indyturk.com, 17.7.2023) Erdogans Besuch fand also statt, nachdem die wirtschaftlichen Grundlagen geschaffen worden waren.

6. Ankara muss im November mehrere Kreditrückzahlungen leisten. Um seine Auslandsschulden zurückzahlen zu können, muss das Land vor November externe Ressourcen finden. Daher hat sich das Land auf der Suche nach externen Quellen an Investoren in der Golfregion gewandt. JP Morgan sagte, dass die monatlichen Zahlungen der Türkei für Auslandsschulden im Zeitraum von Juli bis Oktober 2023 zwischen 2,4 und 3,5 Milliarden Dollar liegen werden. Die Bank wies auf die hohen Auslandsschulden hin, die zwischen Dezember 2023 und März 2024 zurückgezahlt werden müssen. (https://www.bloomberght.com/, 6.7.2023)

7. Daher überwiegen bei Erdogans Golfreise die wirtschaftlichen Gründe. Auch bestätigt das ein auf der Website „Atlantic Council“ veröffentlichter Artikel: Die Forscher Serhat Çubukçuoğlu und Mawza Hasan Al-Marzouqi erklären in diesem von der Website „Atlantic Council“ veröffentlichten Artikel, dass der Hauptgrund für das erneute Interesse der Türkei an einer Intensivierung der Beziehungen zu den Golfstaaten darin besteht, Kapitalflüsse anzuziehen und Erdogans Erbe als eine Führungspersönlichkeit zu bewahren, die in den vergangenen zwei Jahrzehnten ein Wirtschaftswachstum erzielt hat. (https://www.atlanticcouncil.org/, 21.7.2023)

8. Dies geht ebenso aus den Erklärungen Erdogans hervor: Präsident Erdogan wies darauf hin, dass das Handelsvolumen zwischen der Türkei und den VAE 10 Milliarden Dollar erreicht hat, und stellte fest, dass die VAE als einer der wichtigsten Handels- und Wirtschaftspartner der Türkei in der Region gelten. Erdogan erklärte auch, dass bei seinem Besuch in den VAE 13 Abkommen in verschiedenen Bereichen mit einem Gesamtwert von 50,7 Milliarden Dollar unterzeichnet wurden. (Emirates Today, 25.7.2023)

9. Zusammenfassend ist also zu sagen, dass Erdogans Besuch in der Golfregion in erster Linie ein Wirtschaftsbesuch war, und es wäre nicht falsch zu sagen, dass er ausschließlich wirtschaftlichen Zwecken diente, wie der Senkung der Inflation, der Verbesserung der Lage der türkischen Lira und der Wiederherstellung des Gleichgewichts auf dem türkischen Wirtschaftsmarkt. All dies zeigt deutlich, dass die muslimischen Länder vereint sein müssen und dass der Reichtum dieser Länder im Erdinneren sowie an der Erdoberfläche ausreicht, um die Bedürfnisse der gesamten Bevölkerung zu befriedigen, die Armut zu beseitigen und den Status der ganzen Region emporzuheben. Wenn Muslime dies erkennen würden, wären sie Diener Allahs in Brüderlichkeit und eine wahrhaft geeinte Umma – die beste Umma, die der Menschheit je hervorgebracht wurde.

(كُنْتُمْ خَيْرَ أُمَّةٍ أُخْرِجَتْ لِلنَّاسِ تَأْمُرُونَ بِالْمَعْرُوفِ وَتَنْهَوْنَ عَنِ الْمُنْكَرِ وَتُؤْمِنُونَ بِاللهِ)

Ihr seid die beste Gemeinschaft, die den Menschen je hervorgebracht wurde. Ihr gebietet das Rechte und verbietet das Unrecht und ihr glaubt an Allah. (3:110)

16. Muḥarram 1445 n. H.
03.08.2023
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