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بسم الله الرحمن الرحيم
Im Namen Allahs des Erbarmungsvollen des Barmherzigen
Nachricht – Kommentar
Warum wird das Kopftuch als Obsession gesehen, das Frankreich beschäftigt?
Nachricht:
In einem TV-Programm des französischen Senders BFMTV mit dem Titel "Immer mehr Abayas in französischen Schulen: Wir sind der Ansicht, dass der Hijab in französischen Bildungseinrichtungen verboten werden sollte!“ (Quelle)
Kommentar:
Und so spielt sich nun der Kampf im Inneren Europas ab, da die Zunahme verschleierter Schülerinnen eine starke intellektuelle Herausforderung für Frankreich darstellt. Trotz der französischen Parolen wie "Freiheit, Demokratie, Gleichheit, Brüderlichkeit, Menschenrechte und universelle Werte" definiert die Laizität die Umsetzung dieser Ideen in dem erbitterten Kampf, den der Westen gegen den Islam und seine Lehren führt.
Frankreich gilt als eines der schlimmsten westlichen Länder in seinem Krieg gegen den Islam und die Muslime. Es hat keine Gelegenheit ausgelassen, Begriffe wie Extremismus, Terrorismus, Separatismus, Finsternis und Rückschrittlichkeit zu verwenden, um den Islam zu verunglimpfen und ihn mit allem Schlechten zu belegen. Es verschärft seine Hasskampagnen besonders gegen muslimische Frauen, alles aufgrund ihrer Übernahme der Prinzipien des Laizismus, der Religion vom Leben trennt.
Die Politik des Hasses gegen den Islam beschränkt sich nicht nur auf die in Frankreich lebenden Muslime, sondern zeigt sich auch in ihrer Außenpolitik an verschiedenen Orten weltweit. Frankreich zeigt Hass und vergießt Blut unter dem Vorwand des Kampfes gegen den Terrorismus, wie in Mali und Syrien, wo es einen bewaffneten Kampf gegen wehrlose Gruppen führt. Es beteiligt sich auch am internationalen Bündnis gegen den Islamischen Staat, obwohl es vor Ort die terroristische Organisation YPG unterstützt, die auf Separatismus und rassistischer Diskriminierung basiert.
Frankreich schämt sich nicht, seine uneingeschränkte Unterstützung für grenzüberschreitenden Terrorismus und für Diktaturen, die die islamische Identität bekämpfen, nach außen kundzutun. Dies war der Fall in Bezug auf das algerische Regime, sei es während der Zeit der Islamischen Rettungsfront, als – laut eines französischen Generals - ein schmutziger Krieg gegen das algerische Volk unter französischer Schirmherrschaft geführt wurde. Und das geschah auch mit dem tunesischen Regime, ob unter Habib Bourguiba oder Ben Ali, indem sie einen Krieg gegen den Islam führten. Das zeigt sich daran, dass Frankreich an dem unterdrückerischen Regime auch nach dessen Sturz festhielt und die damalige Außenministerin Frankreichs erklärte, dass ihr Land bereit sei, Ben Ali finanziell zu unterstützen, um die tunesische Revolution niederzuschlagen.
Dies erinnert uns an das in den Memoiren von Charles de Gaulle festgehaltene Zitat, als Frankreich sich aus den meisten seiner Kolonien zurückzog. Er sagte: "Bedeutet das, wenn wir sie sich selbst überlassen, dass sie sich von uns entfernen und sich unserer Sichtweise und unseren Herzen entziehen? Auf keinen Fall."
Da der Hijab die Identität der muslimischen Frau repräsentiert, die die Generationen hervorbringt, trägt sie ihn als Symbol des Islam stolz auf ihrem Kopf, sowohl als Überzeugung als auch als Verhalten. Daher besteht die französische Regierung darauf, dieses Symbol zu bekämpfen und es nicht im öffentlichen Leben und in wissenschaftlichen und beruflichen Bereichen zu sehen.
Obwohl die französische Verfassung theoretisch die Religionsfreiheit und das Recht auf Bildung garantiert, wird der Laizismus in der praktischen Realität konträr umgesetzt. Religiöse Freiheit in der praktischen Umsetzung bedeutet nicht, religiöse Konzepte anzuwenden, sondern sich von Religion zu befreien und sich von ihr zu trennen. Dies wurde während der Trennung von Kirche und Staat durch das Gesetz von 1905 eingeführt, das aus dem Kampf zur Beendigung der religiösen Machtentfaltung resultierte.
Und diese Schlacht war es, die Macrons Partei dazu veranlasste, eine muslimische Kandidatin dafür zu schelten, dass sie auf ihren Wahlkampfplakaten den Hijab trug, obwohl sie einräumte, dass sie nicht gegen französische Gesetze verstoßen hätte. Das Ergebnis war, dass sie von der Kandidatur bei den Kommunalwahlen ausgeschlossen wurde.
Und so kollidieren letztendlich die Bemühungen des Säkularismus wie immer mit den eigenen Slogans, was zur Unzulänglichkeit seines intellektuellen Kampfes geführt hat und zur Reduzierung der Angelegenheit auf den Hijab, das symbolisch für den Krieg gegen den Islam steht. Und das ist es, was zum Ausdruck gebracht wurde von der französischen Wochenzeitschrift Le Nouvel Observateur, das den Titel „Intoleranz: Die religiöse Bedrohung“ trug und deren Titelblatt ein junge Mädchen mit schwarzem Schleier abgebildet war. Das gilt als intellektueller Bankrott und als eine Provokation Glaubensüberzeugung und Gefühle der Muslime, nicht nur als Krieg gegen die Kleidung oder das Kopftuch.
Und schließlich scheint es einfach zu sein für die Menschen, mit der Kopftuch-Frage zu interagieren, statt einen tiefgehenden Kampf gegen die Ideen des Säkularismus zu führen, der eine langfristige Auswirkung hätte. Und das hatte Macron in seinem Antiislam-Diskurs zum Ausdruck gebracht. Denn er verpflichtete die religiösen Organisationen, das „Dokument der republikanischen Prinzipien“ zu unterzeichnen“, das die Einhaltung der Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau und die Eliminierung der genderbasierter Diskriminierung beinhaltet. Der Kampf gegen das Kopftuch ist ein Nebenfront, das aus den Bemühungen der französischen Regierung resultiert, einen „Frankreich-konformen Islam“ zu kreieren.
Am Ende prallt der „existenzielle Kampf“, wie Macron es offen ausgedrückt hat, nicht nur mit dem Hijab zusammen, sondern ist von Grund auf ein ideologisch-intellektueller Kampf.
Dieser Kampf findet auch in uns selbst als islamische Umma statt, da wir dies in unserem Inneren spüren, aufgrund der Unterschiede in Glaube, Kultur und Gefühlen. Aber der größte Kampf dreht sich um die kapitalistisch-laizistische Ideologie, deren System wir zu Fall bringen müssen. Dieser Kampf findet auf einem Schauplatz statt, der größer ist als Frankreich. Und je mehr der Westen seinen Kampf gegen den Islam verschärft, desto mehr spüren wir den Drang zur Veränderung hin zur Errichtung des islamischen Staates. Es wäre kurzsichtig gedacht, zu glauben, dass es über kurz oder lang, keinen grundlegenden intellektuellen und politisch-ideologischen Wandel auf globaler Ebene geben wird, besonders, nachdem der Säkularismus in der eigenen Hochburg gescheitert ist und völlig verblendet, sich selbst widerpricht.
Allah sagt in der Sure Al-Mujadala:
(كَتَبَ اللَّهُ لَأَغْلِبَنَّ أَنَا وَرُسُلِي إِنَّ اللَّهَ قَوِيٌّ عَزِيزٌ إِنَّ الَّذِينَ يُحَادُّونَ اللَّهَ وَرَسُولَهُ أُوْلَئِكَ فِي الأَذَلِّينَ)
Gewiss, diejenigen, die Allah und Seinem Gesandten zuwiderhandeln, sie gehören zu den Niedrigsten. Allah hat (vor)geschrieben: "Siegen werde Ich ganz gewiss, (Ich) und Meine Gesandten." Gewiss, Allah ist Stark und Allmächtig. (58:20-21)
Geschrieben für das zentrale Medienbüro von Hizb-ut-Tahrir
Khadija Binahmida – Wilaya Tunesien